Komponist Penderecki erhält Viadrina-Preis

Frankfurt (Oder) (dpa) - Er hat Opern geschrieben, aber auch die Musik zum Horrorfilm „Shining“: Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki ist am Montag in Frankfurt (Oder) mit dem Viadrina-Preis ausgezeichnet worden.

Mit Penderecki werde einer der wichtigsten Repräsentanten des polnischen Musiklebens geehrt, der schon sehr früh Brücken nach Deutschland gebaut habe, hieß es zur Begründung.

In seiner Laudatio würdigte Rolf Beck, Intendant des Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals, den 78-Jährigen als „großen Europäer“, der „Meilensteine der Moderne“ geschaffen habe. Er habe in seinen Werken die Katastrophen des 20. und des 21. Jahrhundertes aufgearbeitet. Dabei sei seine Musik jedoch „nie der erhobene Zeigefinger, sondern die ausgestreckte Hand“.

Penderecki sagte in einer auf Deutsch gehaltenen Rede, die von der Frankfurter Universität angestrebte Annäherung zwischen Deutschland und Polen sei etwas, das er selbst „auf das Innigste erhoffe.“ Er sei überzeugt, dass die Musik dazu beitragen könne. Mit Deutschland verbinde ihn eine besondere Beziehung. Seine Werke hätten in den 1960er und 70er Jahren ihren Weg in die Welt über deutsche Theater und Konzerthäuser gefunden.

Mit dem Preis ehrt der Förderkreis der Europa-Universität Viadrina Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung. Die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1999 jährlich vergeben. Zu den Preisträgern gehören der Literaturnobelpreisträger Günter Grass und der frühere polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki.