Erlös an Stiftung Kostbarkeiten aus Meisner-Nachlass versteigert
Köln (dpa) - Ein kleiner gotischer Altar aus dem Nachlass von Kardinal Joachim Meisner ist für 400 000 Euro versteigert worden.
Zu diesem sogenannten Hammerpreis komme noch ein Aufgeld von 114 000 Euro, so dass sich ein Gesamtpreis von mehr als einer halben Million Euro ergebe, sagte Kilian Jay von Seldeneck vom Auktionshaus Lempertz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Köln. Der Bieter kam aus dem Ausland.
Meisner war 2017 im Alter von 83 Jahren gestorben. Seldeneck sagte, den aus der Toskana stammenden Altar habe Meisner Ende der 80er Jahre von einer Kunstsammlerin geschenkt bekommen. Der tatsächliche Wert dürfte ihm nicht bewusst gewesen sein, da das Stück nur für einen Bruchteil des Schätzpreises von 120 000 bis 160 000 Euro versichert gewesen sei.
Insgesamt erzielten die Stücke aus dem Meisner-Nachlass 840 000 Euro. „Kardinal Meisner hat die Auktion beflügelt“, folgerte von Seldeneck. Für viele Käufer spiele es zunehmend auch eine Rolle, wer die Werke vorher besessen habe. Der Erlös fließt an die Kardinal-Meisner-Stiftung, die Gemeinden im Erzbistum Köln sowie in Osteuropa fördert.
Eine Figur der Heiligen Hedwig - Schutzpatronin der schlesischen Heimat Meisners und geschätzt auf 6000 Euro - kam auf einen Hammerpreis von 10 000 Euro. Ein Gemälde von Carl Rottmann (1797-1850) erbrachte 75 000 Euro. Zu dem Nachlass gehören auch Ikonen, Skulpturen, Möbel und Porzellan. Der überwiegende Teil soll Ende September in einer Sonderauktion versteigert werden.
Meisner interessierte sich für Kunst, auch für moderne. Das von Gerhard Richter geschaffene Fenster im Kölner Dom gefiel ihm allerdings nicht, er fand es zu beliebig und meinte, es könne genauso gut in einer Moschee hängen. In Meisners Amtszeit fällt auch die Eröffnung des erzbischöflichen Kolumba-Museums in Köln, das sowohl für seine Architektur wie auch für seine Ausstellungen vielfach ausgezeichnet wurde.