Krefelder Tierquäler verhöhnt verängstigte Menschen
Die Bürger im Stadtteil Traar bringen ihre Pferde und Ponys in Sicherheit.
Krefeld. Der Unbekannte, der in Krefeld zwei Tiere enthauptet und deren Köpfe mitgenommen hat, macht sich über die völlig verängstigten Anwohner offenbar auch noch lustig. Nur gut einen halben Tag, nachdem er am Donnerstag im Ortsteil Traar ein Zwergpony geköpft und den Körper von einer Koppel auf die Straße gezerrt hatte, kehrte der Täter zurück. Er legte an der Zufahrt zu dem Hof, auf dem das Pony untergebracht war, Teile des Kopfes ab. „Dort wurden der abgeschnittene Schopf und die abgeschnittenen Ohren des geköpften Ponys gefunden. Daneben lagen das Halfter und die Leine des Tieres“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Weidner.
Eine Nachbarin entdeckte die Körperteile gegen 19 Uhr — der Täter muss also im Hellen noch einmal vorbeigekommen sein. Da der Fundort direkt an der Straße liegt, ist es laut Weidner denkbar, dass sie aus einem Auto geworfen wurden. Zeugen gibt es aber bislang nicht.
Der Unbekannte, der sich nach der Enthauptung eines Schafes wenige Kilometer weiter in zwei Bekennerschreiben selbst als „euer Tierquäler“ bezeichnet hat, verhöhnt die verängstigten Menschen in Traar nicht zum ersten Mal. Nachdem er in der vergangenen Woche zwei Pferde nachts mit Messerstichen in den Hals schwer verletzt hatte, warnten sich die Nachbarn gegenseitig auf Handzetteln. Einen solchen riss der Täter offenbar ab und klebte ihn mit Kreppband mitten auf den Körper des enthaupteten Ponys.
Das Vorgehen des Tierquälers nimmt die Polizei sehr ernst. Zwei Ermittler sind auf den Fall angesetzt, außerdem verstärkt sie die Streifen in dem Gebiet und ist auch mit Diensthunden unterwegs. Die Spurenlage zeigt mittlerweile auch, dass das Pony noch am Rand der Koppel enthauptet worden war, bevor der Täter es erst auf dem Fußweg auf der anderen Straßenseite zog, um das Tier dann mitten auf der Fahrbahn abzulegen.
Polizeisprecher Weidner betont, dass noch völlig unklar ist, wie fachgerecht die Abtrennung des Kopfes erfolgte. Hierzu stehen Untersuchungen des staatlichen Veterinäruntersuchungsamtes aus. Dies würde deutlich machen, wie versiert der Unbekannte ist. Sicher sei aber, dass ein solcher Akt nicht durch einen einfachen Schnitt möglich sei.
Die Nachbarn im Ortsteil Traar sind mittlerweile derart verängstigt, dass sie ihre Pferde und Ponys außerhalb der Stadt unterbringen wollen. Im nahe gelegenen Kinderheim Bruckhausen kommen die Pferde nachts direkt ans Haus, außerdem werden dort Überwachungskameras eingesetzt.