Nordrhein-Westfalen Kriminalität: Fast 4900 Treffer in NRW bei DNA-Analysen
Düsseldorf. Einbrüche und Tötungsdelikte: Die Kriminaltechnik des NRW-Landeskriminalamtes hat 2017 fast 4900 Treffer bei der Untersuchung von DNA-Spuren erzielt und so einen wichtigen Beitrag zur Verbrechensbekämpfung geleistet.
Die Trefferzahl ging zwar im Vorjahresvergleich um rund 1600 zurück, doch die überdurchschnittlich hohe Zahl von damals sei hauptsächlich durch einen Rückstau von Analysen aus dem Vorjahr zustande gekommen, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) auf Anfrage. Nun habe die Treffer-Quote wieder Normalmaß erreicht.
In fast 4000 Fällen stießen die Techniker auf bestehende Personendatensätze — vielfach „alte Bekannte“ der Justiz. Unter anderem konnten so Tötungsdelikte aufgeklärt werden. Der überwiegende Teil der Treffer seien Einbrüche gewesen. 2016 hatten die Techniker mit 6548 Treffern einen neuen Rekord seit der Einführung der DNA-Analysedatei 1998 erzielt. 2015 gab es 4772 Treffer, ein Jahr zuvor werteten die Kriminalisten 4907 DNA-Spuren erfolgreich aus.
Allerdings führe ein erfolgreicher DNA-Abgleich mit bereits bekannten Daten nicht zwangsläufig direkt zu einem Täter, sagte LKA-Sprecher Frank Scheulen. In 996 Fällen, die die Techniker als „Spur-Spur“-Treffer bezeichnen, ließen sich im vergangenen Jahr Verbrechen zunächst nur einem unbekannten Täter zuordnen. Dafür konnten aber Tatserien oder -muster erkannt werden. Mit der Auswertung von Spuren sind im Landeskriminalamt NRW 260 Wissenschaftler und Techniker beschäftigt.
Im vergangenen Jahr gingen in den Laboren 46 000 Untersuchungsanträge ein, damit verbunden waren 120 000 Asservate. In der bundesweiten DNA-Analyse-Datei sind rund 1,2 Millionen Datensätze gespeichert. Nordrhein-Westfalen trägt laut Scheulen mit 264 247 Informationen den größten Anteil bei. Darunter sind die „genetischen Fingerabdrücke“ von mehr als 193 000 Menschen und mehr als 70 800 Spurendaten. dpa