Enkeltrick-Variante Kriminelle nutzen Corona-Krise für Abzocke
Stuttgart · Es ist der sogenannte Enkeltrick in neuer, aktueller Variante: Kriminelle nutzen die Corona-Krise und versuchen als vermeintliche Angehörige, alten Menschen für angebliche Behandlungskosten Geld aus der Tasche zu ziehen.
„Die Betrüger machen sich die Sorgen der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Coronavirus schamlos zunutze. Das ist eine besonders abstoßende und niederträchtige Vorgehensweise skrupelloser Krimineller“, sagte der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Ralf Michelfelder, am Dienstag in Stuttgart laut Mitteilung.
Die Anrufer geben sich demnach am Telefon als Verwandte aus, die mit dem Virus infiziert seien und finanzielle Unterstützung für die Behandlungskosten bräuchten. Sie bitten um Geld oder Wertgegenstände, die ein Freund abholen werde. Michelfelder riet, niemals Fremden Eigentum auszuhändigen. Die älteren Menschen sollten darauf bestehen, dass die Anrufer selbst ihren Namen sagen, anstatt sich verleiten zu lassen, den Namen von Enkeln oder Neffen und Nichten zu erraten. Hilfreich sei auch, nach Begebenheiten zu fragen, die nur echte Verwandte wissen.
Eine weitere Empfehlung des LKA-Chefs: Details zu Verwandtschafts- und Vermögensverhältnissen nie preisgeben - und es der Polizei unter 110 melden, wenn ein Betrug vermutet wird. Michelfelder warnte auch vor Fake-Shops auf Online-Plattformen, die vorgeben, rare Schutzmasken oder Desinfektionsmittel zu vertreiben, die Artikel nach Erhalt des Geldes aber nicht liefern. Andere Internetverkäufer verlangten horrende Preise für die Ware.