Lage am Frankfurter Flughafen normalisiert

Frankfurt am Main/Berlin (dpa) - Der Winter bleibt hartnäckig. Dennoch hat sich die Lage am Frankfurter Flughafen normalisiert. Zwei Tage nach dem heftigen Schneechaos fielen am Donnerstag fast keine Flüge mehr aus.

In Frankreich bleibt die Lage dagegen angespannt. Unterdessen hat der Schnee auch den Süden Europas mit der Ferieninsel Mallorca voll erreicht. In Deutschland gab es am Donnerstag von der Nordsee bis zu den Alpen Minusgrade. Zwar wird es am Wochenende ein wenig milder, aber Hoffnung auf Frühling machen die Meteorologen immer noch nicht.

Auf dem Frankfurter Flughafen geht fast alles wieder seinen normalen Gang. „Es gab zwar zehn Flugausfälle, aber so etwas haben wir jeden Tag“, sagte ein Flughafensprecher am Donnerstag. Vereinzelt komme es noch zu Verspätungen von 15 bis 20 Minuten. Diese seien teilweise aber Folge der vergangenen zwei Tage, an denen Eis und Schnee den Betrieb stark beeinträchtigt hatten. Die Enteisung der Maschinen verlaufe unproblematisch. „Wir hoffen, dass es so bleibt und sind optimistisch.“

An der Ostsee sorgt der Wintereinbruch für einen schleppenden Start der vorpommerschen Fischer in die Heringssaison. Die Freester Stellnetzfischer liegen derzeit im Hafen, weil Eisschollen auf dem Greifswalder Bodden und anderen küstennahen Gewässern die Netze zu zerstören drohen. Die Stahlbroder Fischer zwingt eine nahezu geschlossene Eisdecke auf dem Strelasund zum Warten. „Der Hering ist da, und wir können nicht raus“, sagte der Chef der Stahlbroder Fischereigenossenschaft, Bernd Schütze. Der verzögerte Start in die Saison sorge für Ebbe in der Kasse.

Die eiskalte Luft aus dem Norden ist inzwischen in Südeuropa angekommen. In Südfrankreich und Nordspanien habe es in der Nacht zum Donnerstag Frost gegeben, sagte DWD-Meteorologin Johanna Anger. Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca saßen mehr als 100 Urlauber, darunter auch deutsche Touristen, stundenlang wegen Schnee- und Eisglätte in Reisebussen fest. Wie die Zeitung „Diario de Mallorca“ am Donnerstag berichtete, konnten die Rettungsdienste die Ausflügler am Vorabend aus ihrer Notlage befreien. Die Behörden hatten mehrere Landstraßen im Norden der Insel kurzfristig gesperrt.

Bis zu 2000 Lastwagen durften am Donnerstagmorgen wegen des Winterwetters die Autobahn A1 nördlich von Paris nicht verlassen. Frankreichs Innenminister Manuel Valls hatte die Weiterfahrt stoppen lassen, „um eine Blockade von Paris zu vermeiden“. Rund 100 Fahrer hatten zudem einfach ihre Autos auf der Autobahn stehenlassen. Am Nachmittag floss der Verkehr wieder normal. Bei Frankreichs größtem Autobauer PSA Peugeot Citroën kam es wegen der Witterung zu massiven Produktionsausfällen.

Heftiger Schneefall hat auch in Teilen Ungarns zu chaotischen Verhältnissen auf den Straßen geführt. So musste die Autobahn, die von Budapest nach Zagreb führt, für Stunden gesperrt werden. Bei Nagykanizsa, 200 Kilometer südwestlich von Budapest, rutschen 41 Fahrzeuge ineinander. Das teilte die ungarische Polizei mit.

An Frühling ist derzeit nicht zu denken. Zwar klettern die Temperaturen am Wochenende zumindest tagsüber über null Grad. Am Sonntag könnten im Westen sogar zehn Grad erreicht werden, „aber es gibt wenig Hoffnung auf Sonne“, sagte die Meteorologin. Es seien Niederschläge zu erwarten - je nach Temperatur Schnee oder Regen.