Landtag gedenkt Solinger Opfer
Fünf Tote bei fremdenfeindlichem Anschlag vor 20 Jahren.
Düsseldorf/Solingen. Der Düsseldorfer Landtag hat am Donnerstag der fünf Toten des fremdenfeindlichen Brandanschlags in Solingen vor 20 Jahren gedacht. „Der 29. Mai 1993 gehört zweifellos zu den dunkelsten Tagen in der Geschichte unseres Bundeslandes“, sagte Parlamentspräsidentin Carina Gödecke.
Bei dem Brandanschlag waren fünf Frauen und Mädchen der türkischen Familie Genç ums Leben gekommen. Während der Rede von Gödecke saßen die Mutter der Familie, Mevlüde Genç, und ihr Ehemann Durmus auf der Besuchertribüne des Landtags.
Die Anwesenheit des Ehepaares sei eine „großartige Geste des Miteinanders und der Versöhnung“, sagte Gödecke. Mevlüde Genç habe wiederholt gesagt: „Wir vertrauen unserem Staat.“ „Vielen Dank für diese Gnade, die sie uns zuteilwerden lassen“, sagte Gödecke.
Wenige Tage vor dem 20. Jahrestag wollen in der Solinger Innenstadt etwa tausend Menschen mit einer Demonstration an den fremdenfeindlichen Anschlag erinnern. Ein Bündnis „Solinger Appell“ habe die Kundgebung mit dem Motto „Das Problem heißt Rassismus“ für den 25. Mai angemeldet, sagte Anja Meis, Sprecherin der Polizei in Wuppertal. Der Zug führe auch an den Anschlagsort. Dort erinnert heute eine Metallplakette an die Opfer.
Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hatte die vier Solinger Brandstifter wegen fünffachen Mordes verurteilt. Drei von ihnen erhielten die Jugend-Höchststrafe von zehn Jahren Haft, einer wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Alle haben die Strafen verbüßt. Red