Laster begräbt Auto unter sich - vier Menschen sterben

Heidekrug/Mutzschen (dpa) - Kurz vor Heiligabend haben zwei schwere Verkehrsunfälle im Osten Deutschlands vier Menschen das Leben gekostet, etliche weitere wurden verletzt.

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Ein Bild des Schreckens bot sich den Rettungskräften im brandenburgischen Heidekrug nahe Berlin: Dort raste aus noch ungeklärter Ursache am Dienstagabend ein Laster in den Gegenverkehr und stürzte auf ein voll besetztes Auto. Vier der fünf Insassen des Wagens starben noch am Unfallort. Die wichtige Bundesstraße 1 nach Polen war stundenlang gesperrt. Am selben Abend kam es in Sachsen zu einem weiteren folgenreichen Unfall. Die Bilanz: 13 Verletzte, darunter fünf Kinder.

Im Fall des umgestürzten Lasters in Brandenburg untersuchte die Polizei noch den genauen Hergang des Unglücks: Den bisherigen Erkenntnissen zufolge kam der Laster nach rechts von der Fahrbahn ab. Der 43 Jahre Fahrer habe noch versucht, das Gefährt wieder auf die Straße zu lenken. Dabei geriet das Fahrzeug aber ins Schleudern, drehte sich und kippte auf die entgegenkommende Limousine, die mit fünf Menschen besetzt war. Unklar war noch, weshalb der Lkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor.

Vier der fünf Insassen des Autos kamen ums Leben. Bei den Toten handelte es sich um zwei jeweils 60-jährige Männer und zwei Frauen im Alter von 59 und 68 Jahren. Am Steuer saß einer der Männer. Der fünfte Insasse, ein 78-Jähriger, kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Das Alter der Unfallopfer war zunächst leicht anders angegeben worden. Die Opfer stammten aus der Region, wie ein Polizeisprecher sagte. Nähere Angaben machte er nicht. Der 43-jährige Lastwagenfahrer erlitt leichte Verletzungen. Er konnte den Angaben zufolge das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.

Einsatzkräfte und ein Kran-Unternehmen hoben den Lkw noch in der Nacht vom Auto und bargen die Opfer. Die wichtige Bundesstraße 1 rund 30 Kilometer östlich von Berlin war nach dem Unfall stundenlang gesperrt. Fahrzeuge konnten die Unfallstelle laut Polizei später wieder passieren.

Ein ebenfalls folgenreicher Auffahrunfall ereignete sich am Dienstagabend in Sachsen. Am Ende eines Staus fuhren auf der Autobahn 14 (Leipzig-Dresden) zwei Lastwagen und sechs Autos zwischen den Anschlussstellen Mutzschen und Leisnig ineinander, wie die Polizei am Mittwoch in Leipzig mitteilte. 13 Menschen wurden verletzt, darunter vier Kinder und ein Säugling. Eine Frau wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Leipziger Krankenhaus gebracht. Zehn Menschen, darunter auch die Kinder, erlitten schwere Verletzungen, zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich, nachdem die Polizei den Verkehr auf der Autobahn in Richtung Dresden kurz gestoppt hatte. Die Beamten mussten eine umherfliegende Plane sichern. Der 38 Jahre alte Fahrer eines Sattelzugs erkannte den Angaben der Ermittler zufolge das vor ihm auftauchende Stauende zu spät und fuhr hinein.

Dabei rammte er einen anderen Lastwagen und krachte gegen die Mittelleitplanke. Von dort aus wurde sein Fahrzeug zurückgeschleudert und schob fünf weitere Autos ineinander. Ein nachfolgender Wagen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in die Unfallstelle.

Wie eine Polizeisprecherin sagte, dauern die Ermittlungen zum Unfallgeschehen an. Da die Verletzten in verschiedene Krankenhäuser gebracht wurden, sei es zunächst nicht möglich, nähere Angaben etwa zum Alter oder der Art der Verletzungen zu machen. Laut Sprecherin wurden auch Ermittlungen zur Herkunft der Plane eingeleitet, die letztlich der Auslöser für den Stau war. Während der umfangreichen Aufräum- und Bergungsarbeiten kam es auf der A14 zu erheblichen Behinderungen.