Lebensmittelskandal: Ikea stoppt Köttbullar in Deutschland
Handel verspricht mehr Kontrollen bei Fleisch und Bioprodukten.
Düsseldorf. Nachdem in Tschechien in Hackfleischbällchen des schwedischen Möbel-Riesen Ikea Pferdefleisch gefunden wurde, hat das Unternehmen auch in Deutschland den Verkauf der „Köttbullar“ gestoppt. Ikea Deutschland versicherte aber, dass die Produkte in Deutschland nach „aktuellen Analysen“ frei von Pferdefleisch seien. In der Fabrik im schwedischen Lidköping seien bei mehr als 300 Test keine Spuren gefunden worden. Der Verkaufsstop gilt europaweit, außer in Norwegen, der Schweiz und Russland.
Der Pferdefleischskandal schlägt derweil den Verbrauchern in Deutschland auf den Magen. Der Handelskonzern Rewe bestätigte einen Rückgang beim Verkauf von Fleisch-Fertiggerichten. Rewe kündigte an, die Kontrollen auszuweiten. Auch Vorgaben an die Lieferanten sollen verschärft werden — in Zukunft soll nur noch deutsches Rindfleisch verwendet werden dürfen. Edeka und Lidl gaben an, mehr DNS-Tests durchzuführen und gezielt nach Pferdefleisch zu suchen.
Im jüngst bekannt gewordenen Skandal um falsch deklarierte Bioeier kündigte Niedersachsens Agraminister Christian Meyer (Grüne) an, über den Bundesrat eine Initiative für mehr Vertrauen in Bioprodukte zu starten. Hintergrund sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen millionenfach als Bioeier verkauften Eiern aus herkömmlicher Haltung. dpa/tsn