Offener Brief von Heinrich Peuckmann Lehrer rügt Frauke Petry: "Intelligent, aber nicht klug"

Bergkamen. Der ehemalige Lehrer von Frauke Petry greift seine ehemalige Schülerin scharf an: Der pensionierte Gymnasiallehrer Heinrich Peuckmann bezeichnet die AFD-Vorsitzende unter anderem als Lügnerin.

Heinrich Peuckmann hat Frauke Petry am städtischen Gymnasium Bergkamen unterrichtet.

Foto: Lukas Peuckmann / CC BY-SA 3.0

Aufgestoßen ist dem 67-Jährigen, dass Frauke Petry in der Bundespressekonferenz behauptet hat, dass sich die Polizei in manche Bergkamener Stadtviertel nicht mehr trauen würde

„Als Lehrer sollte man nichts, schon gar nichts Negatives über seine ehemaligen Schüler kundtun“, leitet er seine öffentliche Stellungnahme ein. Aber: Manchmal geht es nicht anders, für den Schriftsteller Peuckmann ist dieser Punkt nun erreicht. Petry hat auf der Bundespressekonferenz behauptet, dass es in Deutschland eine „Ethnisierung von Gewalt“ gebe und seit den 90er Jahren Problemviertel, in die sich die Polizei nicht mehr trauen würde. Als Beispiele nannte sie Stadtteile von Bergkamen.

In der westfälischen Kleinstadt wuchs sie auf besuchte das Gymnasium, dort hat sie ihren Lehrer Heinrich Peuckmann kennen gelernt. Peuckmann wohnt in der Nachbarstadt Kamen, hat seine berufliche Laufbahn in Bergkamen verbracht. Er weiß, dass es in der von Bergbau und Chemie geprägten Stadt Viertel mit sozialen Problemen gibt. aber „ein Viertel, in das sich die Bergkamener Polizei nicht mehr traut, gibt es wirklich nicht“, sagt Peuckmann.

“Anderen Lügenpresse vorwerfen und selber lügen, wenn es darum geht, sein verschroben undifferenziertes und verachtenswertes Welt- und Menschenbild zu begründen, ist schon schäbig“, sagt Peuckmann über die Äußerungen von Frauke Petry. Von der Wochenzeitung „Zeit“ im Mai über Petry befragt, nannte er die AfD-Vorsitzende „ein kluges Mädchen“ — eine Bewertung, die er nun zurücknimmt: Er müsse da genauer sein, Petry sei nicht klug, sondern lediglich intelligent. „Denn mit Klugheit verbindet sich Moral. Die kann ich bei ihr nicht (mehr) erkennen“, schreibt der Schriftsteller Peuckmann.

Normalerweise freue sich der ehemalige Lehrer, wenn er auf seine alten Schüler trifft, wenn sie erzählen, wie es mit ihnen weiter gegangen ist. Und auch seine Schüler würden sich immer freuen, ihn z sehen. „Jemanden wie Frauke mit so einem Menschenbild und mit plumper Verdrehung der Wahrheit möchte ich denn doch nicht mehr treffen. Das widerspricht allem, für das ich (auch in meiner Literatur) stehe“, beendet er seinen offenen Brief auf Facebook.

Die AfD ist derzeit das polarisierende Thema in den sozialen Medien, so auch der Peuckmann-Post auf Facebook, unter dem sich die Kommentare der zwei Lager Pro- und Anti-AfD sammeln Unter den mittlerweile über 700 Kommentaren finden sich einige Gratulationen, dazu Bergkamener, die ihre Heimat als sicher und lebenswert bezeichnen. „Wenn Frau Petry bezüglich ihrer Heimat lügt, hat ihr Lehrer das Recht, diese Lüge zu enttarnen. Meinen Respekt haben Sie, Herr Peuckmann!“ schreibt Vincent Voss.

Nachdem die Petry-Rüge viral durchs Netz ging und immer mehr Aufmerksamkeit erfuhr, kommentieren sich auch die Petry-Fans die Finger wund: „Sie sind, mit Verlaub, eine Schande für die Lehrerschaft“, kommentiert Mitja Boritziki noch verhaltne. Ein „Max Meyer“ wird offener und kommentiert „Geh sterben Opa“ Thomas Kool meint „Lehrer sollten grundsätzlich eins : Fresse halten ! Denn gerade diese faulen Gesellen leben von den Steuern der "Gemeinschaft" !“

Als Lehrer sollte man nichts, schon gar nichts Negatives über seine ehemaligen Schüler kundtun. Manchmal geht es aber...