Lehrerausbildung reformiert
Vom kommenden Semester an fällt das Staatsexamen für Lehrer weg — sie beenden ihre Ausbildung mit internationalen Abschlüssen.
Düsseldorf. Elisabeth Schmitz hat Glück gehabt. Der Lehrerin gefällt ihr Beruf. „Wenn jemand erst im Referendariat bemerkt, dass der Lehrerberuf nichts für ihn ist, ist es zu spät, um hinzuschmeißen“, sagt Schmitz. Sie hat 2009 ihr Staatsexamen in Deutsch und 2007 in Geschichte an der Uni Köln abgelegt. Rückblickend, erzählt sie, habe es zu wenige Praxisphasen während des Studiums gegeben.
Aus diesen Gründen hat die Landesregierung beschlossen, die Lehrerausbildung zu reformieren. Studenten, die ihr Studium im kommenden Semester beginnen, schließen es nicht mehr mit dem Staatsexamen, sondern mit einem Bachelor und Master ab. Das Studium dauert für alle zehn Semester. Zudem wird das Referendariat von 24 auf 18 Monate verkürzt, dafür ein Praxissemester im Master eingeführt.
Professor Bardo Herzig, Direktor des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Universität Paderborn, sagt: „Das ist eine Riesenchance, und ich bin fest davon überzeugt, dass sich die, auch im Sinne einer stärker Theorie and Praxis verzahnenden Ausbildung, positiv niederschlagen wird.“ Allerdings werde es sehr stark davon abhängen, wie die Hochschulen das Studium gestalteten.
Kritik übt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Köln. Er prangert an, dass es keine Masterplatz-Garantie für die Lehramtsstudenten gebe. „Der Bachelor ist auf dem Arbeitsmarkt wertlos und reicht für den Lehrberuf nicht aus“, erklärt Thomas Köppen vom AStA.
Das Schulministerium erläutert auf der Internetseite zu der Reform, dass Lehramts-Bachelor unter Umständen auf den Masterstudienplatz warten oder die Hochschule wechseln müssen.