Live-Earth-Konzert: Allergrößtes Musikspektakel

Pop: Künstler protestieren mit „Live Earth“-Konzerten rund um die Welt gegen den Klimawandel. Allein in Hamburg treten mehr als 15 Interpreten auf.

Hamburg. Es soll das größte Musikereignis überhaupt werden: Mehr als 150 Künstler spielen am Samstag in acht Städten auf allen Kontinenten, um auf den drohenden Klimawandel aufmerksam zu machen. Dazu gehören Madonna in London, Shakira in Hamburg oder Lenny Kravitz an der Copacabana. Die Shows seien erst der Anfang einer globalen Bewegung, sagte der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore in New York.

Gemeinsam mit "Live 8"-Initiator Kevin Wall hat Umweltschützer Gore das Musikspektakel ins Leben gerufen. Die Konzerte in London, New York, Sydney, Tokio, Schanghai, Johannesburg, Rio de Janeiro und Hamburg sollen über die verschiedenen Zeitzonen der Erde hinweg 24 Stunden dauern. Zusammen mit der Übertragung im Internet und anderen Medien wollen die Veranstalter mehr als zwei Milliarden Menschen erreichen.

"Wenn sich genug Menschen gemeinsam gegen die Klimakrise stark machen, bleibt den Unternehmen und Politikern nichts anderes übrig, als ebenfalls zu handeln", sagte Wall. Zu den Zielen der "Live Earth"-Bewegung gehöre es etwa, den Kohlendioxidausstoß bis 2050 um 90 Prozent zu reduzieren.

Im Hamburger Stadion im Volkspark wird Latino-Sängerin Shakira (Foto) am frühen Samstagnachmittag das Spektakel eröffnen. Außerdem haben unter anderem Rapper Snoop Dogg, der spanische Sänger Enrique Iglesias sowie zahlreiche deutsche Stars ihr Kommen angekündigt. Der britische Sänger Yusuf, der als Cat Stevens mit Hits wie "Morning Has Broken" Weltruhm erlangte, wird das Konzert abschließen.

"Live Earth betrifft jeden von uns", sagte Silbermond-Schlagzeuger Andreas Nowak. "Besonders unsere Kinder und Enkelkinder bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren, wenn wir jetzt nichts unternehmen." Er selbst nutze in seiner Berliner Wohnung bereits Ökostrom. "Jeder von uns kann mit kleinen, ganz selbstverständlichen Sachen anfangen, etwas zu tun", ergänzte Sängerin Stefanie Kloß. Bei so einem Konzert gehe es um die Sache an sich und weniger darum, als Band gut dazustehen. Der komplette Gewinn aus dem Hamburger Konzert geht an die von Al Gore ins Leben gerufene Schutzinitiative "Alliance for Climate Protection".

Den Auftakt des globalen Benefizkonzertes machen Bands wie Crowded House oder Sänger Jack Johnson im Aussie-Stadium in Sydney. Viele Stunden später ertönen beim finalen Konzert im Giants-Stadion in New York mit Bon Jovi, den Smashing Pumpkins oder The Police die Schlussakkorde.

Seit Bob Geldofs legendärem "Live Aid"-Spektakel haben Konzerte für den guten Zweck Tradition. Der irische Sänger, der von der Queen geadelt wurde, war 1985 über die Hungersnot in Äthiopien erschüttert und organisierte einen 16-stündigen Konzertmarathon in London und Philadelphia. Mit zusammen 160 000 Zuschauern war "Live Aid" das bis dahin größte Popspektakel der Geschichte.

Termin Am Samstag, 7. Juli, im Hamburger Stadion im Volkspark.

Künstler Enrique Iglesias, Jan Delay, Juli, Katie Melua, Lotto King Karl, Mando Diao, Michael Mittermeier, Reamonn, Revolverheld, Roger Cicero, Samy Deluxe, Sasha, Shakira, Silbermond, Yusuf

Preis Die Tickets kosten zwischen 40 und 50 Euro.

Co2 Im Ticketpreis ist eine CO2-Abgabe in Höhe von 0,30 Euro inbegriffen. Zur Neutralisierung des bei dem Konzert entstehenden CO2-Ausstoßes werden mit diesem Geld auf der südlichen Erdhalbkugel Bäume gepflanzt.

Karten Unter der Telefonnummer 01805/57 00 00 gibt es Karten.