Überblick Lkw-Zwischenfall in Limburg: Was wir wissen - und was nicht
Limburg · Vor einer Kreuzung in Limburg kracht ein Lastwagen in mehrere Autos. Am Steuer sitzt ein 32-jähriger Mann. Er und acht weitere Menschen werden bei dem Vorfall leicht verletzt. Noch sind viele Fragen offen.
WAS WIR WISSEN
Der 32-Jährige hat den Lastwagen einer Logistikfirma am Montag um 17.18 Uhr in Limburg gestohlen. Dazu zog er ersten Ermittlungen zufolge den Lkw-Fahrer gewaltsam aus der Kabine. Danach fuhr der Verdächtige wenige Meter weiter ungebremst auf die Autos auf. Sieben Pkw und ein Kleintransporter wurden ineinander geschoben und acht Menschen leicht verletzt. Auch der Tatverdächtige trug Verletzungen davon.
Noch vor Ort nahmen mehrere Bundespolizisten, die zufällig in ihrer Freizeit in der Nähe waren, den Mann fest. Er ist Syrer und hält sich laut Angaben aus Sicherheitskreisen seit November 2015 in Deutschland auf. Seit 2016 hat er einen subsidiären, also eingeschränkten Schutzstatus.
Nach Angaben von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte er nach den derzeitigen Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden keine Verbindungen in die gewaltbereite islamistische Szene.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall durchsuchte die Polizei noch am Montag zwei Wohnungen im Landkreis Offenbach und im Landkreis Limburg-Weilburg und stellt unter anderem Mobiltelefone und USB-Sticks sicher.
WAS WIR NICHT WISSEN
Das Motiv ist nach Angaben der Sicherheitsbehörden bisher unklar. Es steht vor allem die Frage im Raum, ob es sich bei der Tat um einen Terroranschlag oder um eine Amokfahrt handelt. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Dienstag, sie ermittele unter anderem wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.
Offen ist auch, was der Mann direkt vor der Tat gemacht hat und ob er womöglich zunächst versuchte, einen anderen Lkw zu kapern. Hatte der Verdächtige womöglich Mitwisser? Warum wählte er als Tatort Limburg? Auf all diese Fragen gab es zunächst keine offiziellen Antworten.