Locker und stilvoll: „Jogi“-Schal statt Krawatte
Bergisch Gladbach (dpa/tmn) - Lässig steht er am Spielfeldrand, und trotzdem signalisieren Outfit und Auftreten: Ich bin ein Entscheider. Fußball-Nationaltrainer „Jogi“ Löw trägt oft einen Schal über dem Hemd.
Das sieht elegant aus, aber auch ziemlich locker.
„Löw hat diesen Trend nicht erfunden, aber er hat ihn für die breite Masse akzeptabel gemacht“, sagte die Modeberaterin Anna Bingemer-Lehr aus Bergisch Gladbach. „Er dürfte vor allem Männer in seiner Altersgruppe überzeugt haben, auch mal zum Schal zu greifen.“
Der Schal erzeugt nach Ansicht der Expertin einen entspannteren Look als eine streng gebundene Krawatte. „Das ist etwas für experimentierfreudige Männer, die modisch gerne mal über den Tellerrand schauen. Nicht für jemanden, der sagt: Das hier sind meine Uniformen, und nur die zieh' ich an.“ Besonders gut passe das Modestück in Branchen, in denen die Garderobe schick, aber nicht zu konventionell sein sollte - zum Beispiel in Werbeagenturen. „Als Banker oder Anwalt falle ich damit aber meist aus dem Rahmen dessen, was akzeptiert wird.“
Die Einkaufsberaterin empfiehlt, kein allzu voluminöses Material zu wählen. Denn viele gekräuselte Materialien sehen aus, als kämen sie gerade aus der Waschmaschine. Stattdessen sollte Mann lieber zu glatten und feinen Stoffen wie Baumwolle greifen. Ein Accessoire nur für frostige Wintertage sei der Schal ohnehin nicht mehr: „Er ist längst weg von grober Wolle und Kaschmir.“ Oftmals bieten daher Hersteller auch Tücher in Schal-Maßen an.
Schal und Tuch sollten einmal um den Hals gewickelt werden können und auf jeder Seite noch 30 Zentimeter herunterhängen, empfiehlt Bingemer-Lehr. Über den Hosenbund sollten sie dagegen nicht reichen. „Ich würde jedem raten, sich beim Kauf im Spiegel nicht nur den Halsbereich anzuschauen, sondern auch, ob der Schal zum Gesamtbild passt.“ Die Farben dürften ruhig auffällig sein. Allerdings rät die Fachfrau hier vom aktuell angesagten Lila und Orange ab - diese Farben fänden sich am besten in den Socken oder im Gürtel wieder.