Madeleine Schickedanz: Die Klägerin

Madeleine Schickedanz (70) gehörte einst zu den reichsten Frauen der Republik. Doch ein Milliarden-Vermögen zerrann der Quelle-Erbin zwischen den Fingern. Jahrzehntelang führte die Tochter des Versandhaus-Gründers Gustav Schickedanz und seiner zweiten Frau Grete ein luxuriöses Leben mit Villen in St. Moritz und in Spanien.

Foto: Henning Kaiser

Wie viel Geld die 70-Jährige heute noch hat, ist nicht bekannt, denn den größten Teil ihres Vermögens investierte sie in den Handelsriesen KarstadtQuelle und den daraus hervorgegangenen Arcandor-Konzern. Als das Unternehmen 2009 in die Pleite schlitterte, verlor Schickedanz Milliarden. Sie macht dafür ihre ehemalige Hausbank Sal. Oppenheim verantwortlich. Vor dem Landgericht Köln hat sie die Bank auf die gigantische Summe von 1,9 Milliarden Euro Schadenersatz verklagt.

Schickedanz sagte nun im laufenden Strafprozess gegen die ehemalige Führung der Bank und den Immobilienmanager Josef Esch: „Ich habe Herrn Esch vertraut, ich habe dem Bankhaus Oppenheim vertraut.“ Die vier ehemaligen Top-Banker und Esch müssen sich seit einem Jahr teils wegen Untreue in einem besonders schweren Fall, teils wegen Beihilfe dazu vor Gericht verantworten. Sie beteuern ihre Unschuld. Red