Maggi-Gestank über Köln stammt aus Neusser Chemiebetrieb

Köln. Ein „würziger bis ätzender Gestank“ unbekannter Herkunft hat am Dienstag die Feuerwehr in Köln auf Trab gehalten. Seit dem frühen Morgen gingen mehr als 100 Anrufe bei der Feuerwehr ein, in denen sich Menschen über einen maggi-ähnlichen Gestank beschwerten.

Die Ursache für den Gestank ist der Geruchsstoff Sotolon, der auch in Liebstöckel enthalten ist. Sotolon st nicht gesundheitsschädlich, allerdings ist reagieren menschliche Nasen sehr empfindlich darauf.

Ein Mitarbeiter eines Bürgeramts war am Morgen wegen starker Übelkeit ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es sei jedoch völlig unklar, ob die Symptome mit dem Mief zusammenhängen, sagte ein Sprecher der Stadt.

Der Geruchsstoff ist aus dem Schornstein eines Chemiebetriebs in Neuss an der Stadtgrenze zu Dormagen ausgetreten. Dort war in der Nacht zu Dienstag ein Feuer ausgebrochen. Der Chemiebetrieb stellt Aromen für die Lebensmittelindustrie her. Zur Zeit des Feuers, um 3:15 Uhr, herrschte Nordwind, so dass der Stoff genau auf Richtung Köln zugeweht wurde.

"Der Wind kam letzte Nacht und am frühen Morgen noch aus unterschiedlichen Richtungen. Dadurch verteilte sich der Gestank im gesamten Stadtgebiet", teilt die Kölner Feuewehr mit. Auch in Nachbargemeinden wie Leverkusen und Burscheid roch es nach Maggi. Inzwischen komme der Wind stabil aus Südwest. Zumindest in Köln sei die Belästigung deshalb nicht mehr wahrnehmbar.

Bei Untersuchungen von Luftproben habe laut Feuerwehr zunächst kein besonderer Stoff nachgewiesen werden können. Einsatzkräfte waren mit Messfahrzeugen im Stadtgebiet unterwegs und nahm Luftproben. Auch ein Hubschrauber machte sich auf die Suche nach der Quelle des Gestanks. Zudem wurden Betreiber von Chemiebetrieben, Kraftwerken, Biogasanlagen, Müllverbrennungsanlagen und vielen anderen Betrieben angerufen. Gegen 14 Uhr enttartne die Feuerwehr den Neusser Chemiebetrieb als Quelle des Geruchs.