Markus Söder: Der Punker
Markus Söder ist derzeit blendend gelaunt. Seit gerade drei Monaten ist der 45-Jährige nun bayrischer Finanzminister und hat in dieser Zeit bereits einen Nachtragshaushalt auf den Weg gebracht und den Finanzausgleich mit den Kommunen vorangetrieben.
Und da Söder sich auch auf bundespolitischer Ebene zu Hause fühlt, hat er ganz nebenbei den Länderfinanzausgleich infrage gestellt. Um dieses Thema weiter am köcheln zu halten, trat er nun bei der Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ als Punk auf — vermeintlich stilecht mit dem T-Shirt-Spruch „Hast du mal ’nen Euro?“. Er sei als „wandelnder Länderfinanzausgleich“ unterwegs, scherzte er und legte nach: „Als Hinweis an Berlin, dass Bayern nicht immer nur zahlen will.“ Dabei geht es der bayerischen Landeskasse dank Extra-Steuermillionen derzeit gut. Ein Glücksfall für den vierfachen Vater, der sich als Umwelt- und Gesundheitsminister nie richtig wohlgefühlt hatte. Denn nun, als Herr über die Finanzen, kann sich Söder während der globalen Schuldenkrise als Sanierer profilieren. So könnte die neue Aufgabe zum Sprungbrett werden. Viele innerparteiliche Konkurrenten gibt es seit Guttenbergs Rückzug nicht mehr.