Juwelenraub in Dresden MDR werden Schmuckstück aus Grünem Gewölbe angeboten - Polizei prüft Authentizität

Dresden · Dem MDR ist ein Schmuckstück aus dem Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden zum Kauf angeboten worden. Die Polizei prüft das Angebot nun.

Wertvolle Juwelenschmuckstücke wurden Ende November aus dem Dresdner Gewölbe geraubt.

Foto: Polizei Sachsen

Die Polizei in Dresden prüft ein Kaufangebot für Schmuck aus dem Grünen Gewölbe an den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). "Wir gehen dem nach", sagte ein Polizeisprecher am Montag in Dresden. Derzeit könne aber weder gesagt werden, ob das Angebot echt sei oder ob es sich um einen Trittbrettfahrer handle.

Wie der MDR am Sonntagabend berichtete, wurde der Redaktion bei Recherchen von "Kripo live" Schmuck angeboten. Die Anbieter hätten mit der Redaktion über dieselbe verschlüsselte E-Mail-Adresse kommuniziert, über die vor einigen Tagen bereits mit einer israelischen Sicherheitsfirma kommuniziert worden sein soll.

Der israelischen Firma waren Medienberichten zufolge zwei Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe für neun Millionen Euro angeboten worden. Die Redaktion der Sendung "Kripo live" nahm dem MDR-Bericht zufolge daraufhin eigenständig Kontakt über diese E-Mail-Adresse auf und bekam eine Antwort.

In einem längeren Mailwechsel wurde der Redaktion dem Bericht zufolge ein drittes Schmuckstück angeboten. Auch dafür verlangten die Anbieter demnach die Zahlung von mehreren Millionen Euro in der Internetwährung Bitcoin.

In einer nachfolgenden Mail sei die Forderung plötzlich auf eine deutlich geringere Summe gesunken, berichtete der MDR. Außerdem habe der Anbieter auch grobe räumliche Angaben übermittelt, wo das angebotene Schmuckstück zu finden sei.

In einer weiteren Mail sei schließlich mit einer Zerstörung der Juwelen gedroht worden. "Wir werden bald die Diamanten herausschneiden und sie neu schleifen", zitierte der MDR aus der E-Mail.

Die Redaktion leitete den E-Mail-Wechsel nach eigenen Angaben umgehend an die Sonderkommission "Epaulette" der Dresdner Polizei weiter. Die Polizei bat demnach darum, Teile aus den E-Mails, die Täterwissen enthalten könnten, nicht zu verbreiten, und prüft nun den Inhalt des E-Mail-Verkehrs. Der Polizeisprecher sagte, der MDR habe am Sonntag Kontakt aufgenommen.

Ende November waren Einbrecher durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen Minuten stahlen sie aus einer Ausstellungsvitrine historischen Juwelenschmuck von großem Wert. Anschließend flohen sie mit einem Auto. Für Hinweise auf die unbekannten Täter wurde eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt.

(AFP)