Düsseldorf Medica: Die Zukunft der Medizin in Düsseldorf

Bei der weltgrößten Gesundheits-Messe werden die Neuheiten der Branche vorgestellt. Medizin-Technik wird kleiner und digital.

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Düsseldorf. In der nächsten Woche treffen sich wieder die internationale Gesundheitsexperten in der Landeshauptstadt. Am Montag, 16. November, öffnen die weltweit größte Medizin-Messe Medica und die Messe für Medizin-Technik Compamed für Fachbesucher ihre Türen. „128 000 Gäste haben ihren Besuch angekündigt“, sagt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Düsseldorfer Messe. Insgesamt führen 5600 Unternehmer ihre Produkte vor. „Das Haus ist voll“, sagt er stolz.

Auch im medizinischen Bereich ist das Thema digitale Vernetzung der große Trend. So groß, dass sogar Bundesforschungsministerin Johanna Wanka die Messe besucht, um das Förderkonzept Medizin-Informatik der der Bundesregierung vorzustellen. Moderne medizinische Geräte werden in Zukunft immer auch eine Schnittstelle zum Internet haben. In Hybrid-Operationssälen beispielsweise können sich Ärzte und Assistenten dann die benötigten Informationen direkt in den OP schicken lassen. Weitere Themen sind Medizin-Robotik und vor allem kleine, tragbare Diagnose-Geräte. „Diese wearables haben sich in der letzten Zeit zu Allzweckwaffen in der Diagnostik entwickelt“, sagt Messeleiter Horst Giesen. „Der Patient muss nicht mehr zur Medizin-Technik gehen, die Technik kommt jetzt zu ihm.“

Auch der Austausch der Fachleute kommt nicht zu kurz. Für Militär-Mediziner gibt es die Konferenz für Katastrophen- und Wehr-Medizin, die die Düsseldorfer Messe gemeinsam mit Nato und Bundeswehr organisiert. Ziviler geht es beim Sport-Medizin-Kongress zu. Unter anderem diskutieren der „Fitness-Guru“ der Fußball-Nationalmannschaft, Mark Verstegen, und der leitende Arzt des Deutschen Olympischen Sportbundes, Bernd Wolfarth, hier mit. Zwei der Themen werden sein, wie eine alternde Gesellschaft länger gesund bleibt und ob es in naher Zukunft vielleicht Sport auf Rezept geben wird.

Welche Bedeutung die Messen haben, zeigt der Blick auf die Zahlen. Der Markt für Medizin-Technik und Medizinprodukte ist ein globaler Wachstums-Markt — ungeachtet staatlicher Sparzwänge im Gesundheitsbereich. Der weltweite Umsatz für Medizin—Technik liegt nach Angaben einer Marktanalysegesellschaft bei 330 Milliarden Euro und soll bis 2020 auf 470 Milliarden Euro wachsen.