Viele Fragezeichen Meghans Vater wird wohl nicht zur Hochzeit kommen

Los Angeles/London (dpa) - Frust kurz vor der Traumhochzeit: Meghan Markles Vater führt seine Tochter wahrscheinlich am Samstag doch nicht zum Altar in Windsor.

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Er wolle in den USA bleiben, um weder seine Tochter noch die königliche Familie in Verlegenheit zu bringen, soll Thomas Markle (73) dem amerikanischen Promi-Portal „TMZ.com“ gesagt haben. Er reagierte damit auf Vorwürfe, er habe gegen Geld gestellte Paparazzi-Fotos von sich machen lassen. Zudem hatte er laut „TMZ.com“ vor einigen Tagen einen Herzinfarkt.

Ausdrücklich bestätigen wollte eine Sprecherin des Königshauses die angebliche Absage von Thomas Markle auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht. Der Kensington-Palast in London teilte am späten Montagabend aber mit, die Braut befinde sich wenige Tage vor ihrer Hochzeit in einer Lage, die ihr sehr nahe gehe. Ihr Vater sei in einer „schwierigen Situation“. „Sie und Prinz Harry bitten um Verständnis und Respekt für Mr. Markle“, hieß es in der Mitteilung.

Unklar war Dienstag, ob beim Vater tatsächlich ein Herzinfarkt diagnostiziert wurde. Thomas Markle hatte im Interview mit „TMZ.com“ behauptet, dass er das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen habe. Nach einem Bericht der „Daily Mail“ sind Harry und Meghan am Boden zerstört. Meghan wünsche sich sehr, dass ihr Vater in Windsor dabei sei, schreibt das Blatt, ohne genaue Quellen zu nennen.

Prinz Harry (33) und die US-Schauspielerin (36) heiraten in der St.-Georgs-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor. Wer könnte Meghan statt des Vaters zum Altar führen? Britische Medien tippten am Dienstag auf ein Mitglied der Royals oder auf Meghans Mutter Doria Ragland (61). Mit der Sozialarbeiterin und Yogalehrerin versteht sich Meghan nach eigenen Angaben blendend. Die Eltern ließen sich scheiden, als Meghan sechs Jahre alt war. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf. Ein dritte Option wäre, dass Meghan allein zum Altar schreitet. Der Kensington-Palast wollte sich dazu nicht äußern.

Der Vater, der früher Lichtexperte bei TV-Produktionen war, bedauert laut „TMZ.com“ inzwischen seine Absprache mit den Fotografen. Er sei zuvor über Paparazzi-Schnappschüsse verärgert gewesen, die ihn in ein schlechtes Licht gerückt hätten. Um Geld sei es ihm jedoch in erster Linie nicht gegangen, wird Thomas Markle weiter zitiert.

Der 73-Jährige, der niederländische und irische Vorfahren hat, soll trotz eines hohen Lottogewinns Geldprobleme gehabt und Rechnungen nicht bezahlt haben. 2016 meldete er Insolvenz an, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag berichtete.

Auf den umstrittenen Fotos ist zu sehen, wie der Rentner sich in einem Internetcafé Fotos seiner Tochter anschaut, einen Bildband über Großbritannien studiert und sich Maß für einen Anzug nehmen lässt. Später tauchten allerdings Bilder einer Überwachungskamera auf, die Markle im Gespräch mit einem Fotografen zeigten.

Britische Medien spekulierten, dass der 73-Jährige sich möglicherweise angesichts der Hochzeit zu stark unter Druck gesetzt fühlte. Er lebt zurückgezogen im mexikanischen Städtchen Rosarito und in den USA. Sein Verhältnis zu seiner Tochter soll gut sein, allerdings mit Höhen und Tiefen in der Vergangenheit. Zum Vatertag hatte Meghan einmal unter ein Bild von Thomas Markle auf Instagram geschrieben: „Bis zum heutigen Tag sind deine Umarmungen die besten der Welt.“ Ein anderes Mal hob sie hervor, er habe „Blut, Schweiß und Tränen“ investiert, damit sie ihre Träume erfüllen konnte.

Schwierig ist das Verhältnis Meghans zu den Halbgeschwistern Thomas Junior und Samantha aus der ersten Ehe ihres Vaters. Sie wurden nicht zur Hochzeit eingeladen und sind darüber empört. Die 17 Jahre ältere Samantha ätzte auf Twitter gegen Meghan und plant ein Buch mit dem Titel „The Diary of Princess Pushy's Sister“ (auf Deutsch etwa: „Tagebuch der Schwester von Prinzessin Aufdringlich“). Fenster-Monteur Thomas Junior aus dem US-Bundesstaat Oregon warnte Harry, er begehe einen riesigen Fehler, wenn er Meghan heirate.

Die Ex-Frau des Halbbruders ist mit ihren beiden Söhnen nach London gereist. „Wir sind hier. Yay!“, postete sie auf Facebook samt Bildern von Sehenswürdigkeiten. In einem Interview mit dem Fernsehsender ITV räumte sie ein, auch keine Einladung bekommen zu haben. Sie habe Meghan allerdings auch seit etwa 20 Jahren nicht mehr gesehen.