Mehr Polizei-Einsätze in der Neujahrsnacht
Düsseldorf (dpa). Die nordrhein-westfälische Polizei hatte in der Neujahrsnacht kräftig zu tun. Landesweit musste sie zu mehr als 4200 Einsätzen ausrücken. Das lag nach Angaben des Düsseldorfer Lagezentrums Polizei etwas über dem Durchschnitt.
Im vergangenen Jahr hatte die Polizei 3700 Einsätze gezählt. Insgesamt bezeichnete ein Sprecher die Vorfälle zum Jahreswechsel jedoch als normal.
Bei jedem fünften Einsatz in NRW ging es um Körperverletzung. In Mechernich im Kreis Euskirchen erstach eine Frau dem Anschein nach kurz vor dem Jahreswechsel ihren Mann. Um kurz vor Mitternacht wurde die Polizei zu dem Ehestreit gerufen. Als sie eintraf, lag der 48- jährige Ehemann mit Stichverletzungen tot in der Wohnung. Die 50- jährige Frau wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen.
In Merzenich (Kreis Düren) feuerte ein 20-Jähriger Schüsse auf einen Gleichaltrigen ab, verfehlte den jungen Mann jedoch. Daraufhin schlug er ihm mit der Pistole gegen den Kopf und verletzte ihn leicht. In Goch (Kreis Kleve) verletzte ein 19-Jähriger einen 18 Jahre alten Gast einer Silvesterfeier mit einem Messer.
Lebensgefährlich verletzt wurde eine 21-jährige Fußgängerin, als sie eine Straße in Duisburg überqueren wollte: Ein Auto fuhr sie an. Weil Silvesterraketen einen Autofahrer geblendet haben, wurden in Dortmund zwei Menschen schwer verletzt. Der 43 Jahre alte Unfallfahrer hatte wegen des grellen Lichts einen 34-Jährigen und dessen 12 Jahre alten Sohn zu spät bemerkt und die beiden angefahren.
In Oberhausen brach sich ein 14-Jähriger die Hand, nachdem er ein Bodenfeuerwerk abgezündet hatte; der Junge wollte sich von dem Sprengsatz entfernen und rannte dabei in ein vorbeifahrendes Taxi. In Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis) stürzte ein 20- Jähriger betrunken von einer Brücke und verletzte sich schwer.
Verirrte Silvesterraketen lösten in Kerpen im Rhein-Erftkreis einen Wohnungsbrand aus. Der Hausmeister des Gebäudes brach kurz darauf im Treppenhaus aus noch ungeklärter Ursache zusammen und starb wenig später im Krankenhaus. Im sauerländischen Arnsberg wurden drei Menschen mit Feuerwerkskörpern beworfen und dabei leicht verletzt. Auch in Düren verletzten sich eine 16-Jährige und ein 20- Jähriger, weil zwei junge Männer mit Böllern auf sie gezielt hatten.
Ein betrunkener Randalierer in Münster hat in der Silvesternacht die Scheiben mehrerer Autos eingeschlagen, um schließlich in einem der Fahrzeuge seinen Rausch auszuschlafen. Jäh unterbrochen wurde die Nachtruhe des Mannes jedoch von der Polizei: Der 27-Jährige musste daraufhin in der Ausnüchterungszelle weiterschlafen.