Merkel ist nicht mehr die „mächtigste Frau der Welt“
„Forbes“-Liste: Die Kanzlerin muss nach vier Jahren den Spitzenplatz an die Gattin des US-Präsidenten, Michelle Obama, abgeben.
New York. Kanzlerin Angela Merkel ist nicht mehr die "mächtigste Frau der Welt". Nach vier Jahren in Folge musste sie den Titel, den das amerikanische Magazin "Forbes" verleiht, an US-Präsidentengattin Michelle Obama (r.) abtreten. Damit nicht genug: Merkel rutschte ab auf Platz vier. Auf der Liste führt die First Lady der USA jetzt vor Irene Rosenfeld, der Chefin des Lebensmittelriesen Kraft, und Talkshowkönigin Oprah Winfrey.
Wenn Merkel nicht mal mehr unter die ersten drei kommt, mag sie trösten, dass die "Forbes"-Leute vier Kategorien gebildet haben. Rosenfeld wurde Erste im Bereich Geschäftsleben, Winfrey bei den Medien. In der Kategorie Lifestyle war die Sängerin Lady Gaga ganz vorn, in der Gesamtliste aber nur auf Platz sieben. Die 56-jährige Merkel ist insgesamt zwar Vierte, im Bereich Politik hinter der 46-jährigen Obama jedoch Zweite. Im vergangenen Jahr war Michelle Obama noch Neueinsteigerin - gerade mal auf Platz 40.
"Sie hat das Amt der First Lady geprägt", begründet "Forbes" seine Wahl. Obama mische sich mehr in die Politik ein als vor ihr Laura Bush. "Als Mode-Ikone und athletische Mutter von zwei Kindern ist sie eine Jackie Kennedy mit Juraabschluss in Harvard und Erfahrung auf den Straßen von Chicagos South Side."
Merkel ließ zu dem Ranking nichts verlauten. Vor einem Jahr hatte sie über den erneuten ersten Platz gesagt: "Ich hab’s gelesen, und es hat mich natürlich gefreut." Vor vier Jahren, als Merkel erstmals zur "mächtigsten Frau der Welt" gekürt wurde, war sie gerade ein knappes Jahr erste weibliche Regierungschefin der Bundesrepublik.