Meteorologe: Herbstliches Schneechaos in Deutschland unmöglich
Offenbach (dpa) - Ein Schneechaos wie in den USA ist in Deutschland nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu dieser Jahreszeit unmöglich. „Bei uns kommen die Luftströme aus wärmeren Gebieten“, sagte der DWD-Meteorologe Christoph Hartmann am Sonntag in Offenbach.
Zwar hat es Ende Oktober auch in Deutschland in der Vergangenheit schon geschneit, in den Niederungen lagen dann jedoch maximal fünf Zentimeter Schnee. In den Höhenlagen liegt der Schneerekord Ende Oktober bei 15 Zentimetern. Diese Höhe war in den Jahren 1948 und 1956 erreicht worden.
Von Schnee ist Deutschland derzeit noch weit entfernt, stattdessen sind in den ersten zehn Novembertagen sogar Wärmerekorde möglich. „Wir bleiben in der Südwestströmung, und die bringt uns weiterhin die vom Mittelmeer aufgeheizte Luft“, sagte Hartmann. So werden etwa für Manschow in Brandenburg, Meiningen in Thüringen und Leck in Schleswig-Holstein Temperaturen von 16,2 Grad prognostiziert. Der bisherige Rekord etwa in Leck aus dem November 1974 liegt bei 15,9 Grad.
In der neuen Woche zeigt das Thermometer fast in ganz Deutschland Werte im zweistelligen Bereich an. Nur die sich immer länger haltenden morgendlichen Nebelfelder können für etwas kühlere Temperaturen sorgen. Wenn sie sich verziehen, können die Temperaturen sogar an der 20-Grad-Marke entlangschrammen. Ein Ende des milden Wetters ist nicht absehbar. Es bleibt bei wechselhafter Bewölkung weitgehend trocken. Etwas regnen kann es nur im Westen und Nordwesten.