Michael Jacksons Arzt Murray aus zweijähriger Haft entlassen
Dr. Conrad Murray wurde wegen guter Führung frühzeitig entlassen. Er hatte dem Popstar ein Narkosemittel verabreicht, an dem Jackson starb.
Los Angeles (dpa). Der frühere Leibarzt von Pop-Star Michael Jackson, Conrad Murray (60), ist nach US-Medienangaben am frühen Montagmorgen (Ortszeit) aus dem Gefängnis entlassen worden. Der Kardiologe war im November 2011 wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden.
Er erhielt eine Haftstrafe von vier Jahren, musste aber nur zwei absitzen. In Kalifornien sind Haftverkürzungen bei guter Führung üblich. Jackson war am 25. Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben, die Murray dem Sänger gegen dessen Schlaflosigkeit verabreicht hatte. Der Arzt wolle sich nach seiner Entlassung darum bemühen, wieder praktizieren zu dürfen, hatte Murrays Anwältin Valerie Wass bereits am Freitag der Nachrichtenagentur dpa gesagt.
Die Behörden hatten dem Herzspezialisten die Arztzulassung entzogen. Murray gelang es nach einem Bericht der „Los Angeles Times“, die Haftanstalt ungesehen von Kamerateams und Jackson-Anhängern zu verlassen. Dafür wandte sich seine Anwältin an die Presse und wies darauf hin, dass ihr Mandant „nicht eine Minute zu früh freigelassen“ worden war. Dem Blatt zufolge war der Arzt um 00:01, eine Minute nach Mitternacht örtlicher Zeit, auf freien Fuß gesetzt worden.
Wass plädierte an die Medien, Murray Zeit zur Rückkehr in den Alltag zu geben. Er wolle jetzt erst einmal seine Familie besuchen. Michael Jacksons Familie hätte den früheren Leibarzt des „King of Pop“ gerne länger hinter Gittern gesehen. Seit dem Tod des Sängers im Juni 2009 stellten die Angehörigen wiederholt klar, dass der Herzspezialist Murray in ihren Augen eine härtere Strafe verdiene. Er hätte wegen Mordes angeklagt werden sollen, hatte Patriarch Joe Jackson schon 2010 dem CNN-Talkshow-Gastgeber Larry King gesagt.