Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray gibt Rätsel auf

Er war nach dem Tod des Stars zunächst abgetaucht.

Washington. Besondere Aufmerksamkeit gilt nun Jacksons Leibarzt Dr. Conrad Murray, dessen spurloses Verschwinden nach dem Tod der Musiklegende Rätsel aufgibt. Er soll Jackson vor dessen Herzstillstand Medikamente verabreicht haben, machte sich dann aber aus dem Staub, als Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Nun verlangt die Familie des Musikers eine zweite Autopsie und will vor allem Klarheit haben über die Rolle, die der als zwielichtig geltende Mediziner spielte. Als Folge von Rechtsstreitigkeiten mit mehren Patienten saß Murray auf einem Schuldenturm von einer halben Million Dollar und musste sich außerdem gegen Vorwürfe der Steuerhinterziehung wehren. Als am Donnerstag Nachmittag Ambulanzen vor der Mietvilla in Bel Air bei Los Angeles hielten, fiel den Ermittlern prompt ein weißer BMW auf, der in der Einfahrt abgestellt worden war, aber weder Jackson noch seinen permanenten Mitarbeitern gehörte. Anhand des Kennzeichens konnte die Polizei binnen weniger Minuten feststellen, dass die Luxuskarosse im Namen eines Dr. Conrad Murray angemeldet war, von dem aber weit und breit nichts zu sehen war. Wie sich später herausstellte, war der Leibarzt des Sängers vor dessen Tod an Jacksons Seite und hatte offenbar eigenhändig Versuche unternommen, ihn wiederzubeleben. Murray stellte sich später freiwillig den Behörden.

Murray bleibt Antworten auf einige der wichtigsten Fragen schuldig: Warum verschwand er plötzlich, dazu noch ohne sein Auto? Der Leibarzt soll seinem Patienten kurz vor dessen Tod mehrere Medikamente gegeben haben, unter anderem das Schmerzmittel Demerol und das lokale Betäubungsmittel Lidocaine, das stabilisierend auf den Herzrhythmus wirkt.