Schwere Unwetter in NRW fordern einen Toten
Düsseldorf. Schwere Unwetter mit Starkregen, Blitz und Donner hatten am Wochenende für viele Menschen in Deutschland und anderen Teilen Europas dramatische Folgen.
In der Nähe von Höxter wurde ein 55-Jähriger vor einem Getränkeladen vom Blitz getroffen. Der Mann starb später im Krankenhaus.
13 Besucher eines beliebten Römerfestes in Xanten (Nordrhein-Westfalen) am Samstag bei einem Blitzeinschlag verletzt. Sie hatten unter Bäumen Schutz vor dem Unwetter gesucht. Sieben von ihnen erlitten schwerste Verbrennungen, teilte die Polizei in Wesel mit. Ein 13-jähriges Mädchen und ein Mann konnten durch Rettungskräfte am Unglücksort wiederbelebt werden.
Auch in der britischen Stadt Birmingham wurde ein 16-Jähriger von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt. Fünf Jugendliche, die in seiner Nähe standen, erlitten ebenfalls Verletzungen.
Die Besucher des Römerfestes in Xanten hatten in einer Allee auf dem Gelände des Archäologischen Parks vor dem Gewitter Schutz gesucht. Der Blitz sei zwischen zwei Bäumen im Boden eingeschlagen, sagte der Sprecher. Durch die entstandene elektrische Spannung seien die Menschen in der Nähe verletzt worden.
Vorwürfe, die Besucher zu spät gewarnt zu haben, wiesen die Veranstalter zurück. 15 Minuten vor dem Blitzeinschlag habe es die erste Durchsage über Lautsprecher gegeben, sagte der Programmleiter Ingo Martell am Sonntag. Die Warnung sei viermal wiederholt worden. Ausdrücklich seien die Besucher aufgefordert worden, Schutz unter festen Unterständen wie dem Amphitheater oder dem Tempel zu suchen.
In nördlichen Teilen Tschechiens sind bei dem seit Mittwoch anhaltenden Hochwasser inzwischen 13 Menschen ums Leben gekommen. Am Wochenende ertranken zwei Männer, darunter ein freiwilliger Feuerwehrmann, nahe der Stadt Jesenik (Freiwaldau) in einem Fluss, berichtete die tschechische Nachrichtenagentur CTK am Sonntag.
In Bayern und in Niederösterreich hielten neue Überschwemmungen am Wochenende die Rettungsdienste weiter in Atem. Nach Angaben des Österreichischen Rundfunks ORF war die Gemeinde Aschbach bei Amstetten am Sonntagmorgen nach zahlreichen Murenabgängen über die Straße nicht mehr zu erreichen. In Wielenbach nahe dem oberbayerischen Weilheim wurde kurzzeitig Katastrophenalarm ausgelöst. Durch Regengüsse wurden viele Straßen und Keller überflutet. Auf nassen Fahrbahnen ereigneten sich zahlreiche Unfälle.
In Teilen der Nord- und Ostslowakei traten in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Bäche und kleinere Flüsse über die Ufer. Vor allem im Bezirk Bardejov (Bartfeld) und in der an der polnischen Grenze gelegenen Region Orava wurden unzählige Keller überflutet.
Auch die Hochwasserlage im Süden Polens war weiter angespannt. In Niederschlesien galt Kotlina Klodzka (Glatzer Tal) mit der Stadt Klodzko (Glatz) als besonders gefährdet. Nach einer Flutwelle am Samstag blieben Teile der Stadt unter Wasser. Der polnische Innenminister Grzegorz Schetyna sagte, zwei Ortschaften bei Klodzko befänden sich in "kritischem Zustand".