Milliarden feiern neues Jahr

Berlin (dpa) - Milliarden Menschen weltweit haben das neue Jahr mit Partys und Riesenfeuerwerken eingeläutet - in Berlin bereiteten sich die Massen am Freitagabend noch auf Deutschlands größte Silvesterparty vor.

Das Tauwetter tat der Stimmung keinen Abbruch: Auf der Party am Brandenburger Tor feierten Berliner und Gäste aus aller Welt schon Stunden vor Mitternacht dem Jahr 2011 entgegen.

Da war bei vielen Menschen Neujahr schon lange eingeläutet: Um genau 11.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) begann das Jahr 2011 auf der Erde - zuerst auf der Weihnachtsinsel Kiritimati im Pazifik. Drei Stunden später wurde in der australischen Hafenstadt Sydney der Jahreswechsel mit einem Riesenfeuerwerk zelebriert. Auch in Hongkong oder Tokio kamen die Menschen weit vor unserer Zeit zusammen, um das neue Jahr zu bejubeln.

In Berlin waren die Partyzelte entlang der 2,2 Kilometer langen Meile zwischen Pariser Platz und Siegessäule schon am frühen Abend brechend voll. In dicken Winterstiefeln tanzten die Gäste ausgelassen zu Disco-Musik, während sich im Schneematsch draußen viele an den unzähligen Buden mit Essen und Glühwein versorgten. Insgesamt wurden bis zu eine Million Menschen erwartet. Trotz der Terrorwarnungen gab es keine verschärften Sicherheitskontrollen.

Nach Einbruch der Dunkelheit verwandelten unzählige Scheinwerfer die Straße des 17. Juni in ein buntes Lichtermeer. Riesige Strahler am Brandenburger Tor warfen helle Leuchtstreifen in den Himmel. Das 40 Meter hohe Riesenrad, das den besten Blick auf den Trubel bot, flackerte unter kunterbunter Beleuchtung. Um Mitternacht sollte eine pyrotechnische „Architektur am Himmel“ erstrahlen. Dazu war der britische Castingstar Paul Potts im Duett mit David Hasselhoff („Looking for Freedom“) angesagt.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren auf der 80 000 Quadratmeter großen Veranstaltungsfläche auf eine Großeinsatz vorbereitet.

In Sydney hatten massenweise Fans die Nacht über am Ufer campiert, um sich die beste Sicht auf das 5 Millionen Dollar (3,77 Millionen Euro) teure Lichtspektakel um die Sydney Harbour Bridge zu sichern. Es wurde damit gerechnet, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen in 160 Ländern die Übertragung des Feuerwerks am Fernseher beobachten.

In Frankreich wurden auf den Pariser Champs Elysées und am Eiffelturm Zehntausende Menschen zum gemeinsamen Feiern erwartet. Die französische Regierung kündigte für die Silvesternacht den Einsatz von knapp 54 000 Sicherheitskräften an, um während der Neujahrsfeiern für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Vor allem in der Region Paris und in Straßburg war es in den Vorjahren immer wieder zu Krawallen gekommen.

In London hielt auch der Nebel zehntausende Besucher nicht davon ab, für das Feuerwerk an der Themse Schlange zu stehen. Mehr als eine Viertel Million Zuschauer wurden zu dem Spektakel rund um das Riesenrad London Eye erwartet. Wer gut sehen wollte, musste aber früh da sein, denn die besten Stehplätze auf den Brücken und am Ufer sind üblicherweise bereits mittags besetzt.

Wenn die Menschen in Deutschland ihre Böller und Raketen abgefeuert haben, können die Brasilianer in Rio de Janeiro noch drei Stunden bis zu „ihrer“ Mitternacht tanzen. In New York beginnt das neue Jahr sogar erst um 6.00 Uhr MEZ, in Los Angeles um 9.00 Uhr MEZ am 1. Januar.

Der New Yorker Times Square bereitete sich besonders auf die wichtigste Silvesterparty der USA vor. Weil das berühmteste Stück des Broadways schon mehrfach Ziel von islamistischen Anschlägen war, waren tausende Polizisten in Alarmbereitschaft. Die Party gilt als wichtigste Feier zum Jahreswechsel in den USA. Im ganzen Land übertragen die Fernsehsender, wenn sich um Mitternacht New Yorker Zeit eine Leuchtkugel auf das Dach eines Gebäudes senkt - selbst wenn es dann in Kalifornien erst 21 Uhr ist.

China nimmt an dem Silvester-Reigen nicht teil, da dort das neue Jahr nach dem chinesischen Mondkalender dieses Mal erst am 3. Februar begrüßt wird. Es gibt nicht einmal Feuerwerk. Raketen und China- Böller dürfen nur zum chinesischen Neujahrsfest verkauft werden.