Millionenstrafen nach Feuer in Treibstofflager
London/St Albans. Rund viereinhalb Jahre nach einem dramatischen Großfeuer in einem Treibstofflager bei London sind fünf Firmen zu Millionenstrafen verurteilt worden.
Die Unternehmen, zu denen auch der französische Mineralölkonzern Total gehört, müssen insgesamt rund 9 Millionen Pfund (10,7 Mill. Euro) an Strafen und für die Deckung der Folgekosten zahlen, wie ein Gericht in St Albans in der südenglischen Grafschaft Hertfordshire am Freitag entschied.
Bei dem Feuer an einem Sonntag im Dezember 2005 war wie durch ein Wunder niemand getötet worden. 43 Menschen erlitten zumeist leichte Verletzungen. Die Schäden für die Umwelt allerdings gelten als riesig. Das Buncefield-Treibstofflager gehörte zu den größten Großbritanniens. 20 Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils mehr als 13 Millionen Litern waren nach einer Explosion in Brand geraten.
"Wäre die Explosion an einem Werktag passiert, wäre der Verlust von Menschenleben wohl in die Zehn- oder sogar Hunderttausende gegangen", sagte der Richter. Die Explosion gilt als die größte in Europa in der Nachkriegszeit. Sie konnte noch fast 200 Kilometer weit entfernt gehört werden.
Durch das Großfeuer hatten rund 5000 Menschen ihre Arbeitsplätze verloren. Viele Mitarbeiter des Lagers, das unter anderem die Londoner Flughäfen Heathrow und Luton mit Benzin versorgt hatte, standen kurz vor Weihnachten ohne Einkommen da.
Zahlreiche Häuser waren stark beschädigt worden. Kritiker bezeichneten das Strafmaß am Freitag als zu gering, da die Summen für die riesigen Ölfirmen kaum Bedeutung hätten.