Mindestens fünf Tote durch Zyklon auf Fidschi-Inseln
Suva (dpa) - Der mächtigste je auf den Fidschi-Inseln im Südpazifik gemessene Zyklon hat in der Nacht zu Sonntag schwere Verwüstungen angerichtet. Das Nachrichtenportal „Fijivillage“ meldete unter Berufung auf die Behörde für Katastrophenschutz mindestens fünf Todesopfer.
Die Behörden hatten frühzeitig vor dem Unwetter gewarnt und für die 900 000 Einwohner 750 Notunterkünfte eingerichtet.
Die Orkanböen rissen Strommasten um, entwurzelten Bäume, deckten Dächer ab und ließen Häuser einstürzen. Um den internationalen Flughafen in Nadi im Westen der Hauptinsel standen die Straßen teils hüfthoch unter Wasser. Sämtliche Flüge wurden eingestellt.
Im ganzen Land fiel der Strom mehr als 24 Stunden lang aus. Die Behörden erklärten alle der mehr als 300 Inseln zum Katastrophengebiet. Sie machten zunächst keine Angaben über Schäden. Bis Montag galt eine Ausgangssperre. Neuseeland schickte einen Aufklärer der Luftwaffe, um die Schäden auf abgelegenen Inseln in Augenschein zu nehmen
Auf den Hauptinseln räumten am Sonntag Hunderte Soldaten auf. Die Lage auf den abgelegeneren Inseln war unklar. Helfer befürchteten schwere Zerstörungen. „Wahrscheinlich wurden Tausende Häuser zerstört“, berichtete Iris Low-McKenzie von der Hilfsorganisation Save the Children, die den Zyklon selbst in der Hauptstadt Suva erlebte.
„Winston war der stärkste Kategorie-5-Zyklon, der je auf Fidschi an Land kam“, berichtete Meteorologin Lisa Murray von der neuseeländischen Wetterbehörde Metservice zur bisherigen Statistik erfasster Wirbelstürme. Sie schätze die Wirbelgeschwindigkeit in der Spitze auf 285 Kilometer in der Stunde. Für tropische Zyklone entspricht das der höchsten Kategorie 5.
„Winston“ zog Richtung Westen durch den Inselstaat und auf das Meer hinaus. Rund 1000 Kilometer weiter westlich liegt der Inselstaat Vanuatu. Dort hatte Zyklon „Pam“ vor einem Jahr schwere Verwüstungen angerichtet. Nach ersten Berechnungen sollte „Winston“ aber über dem Meer Richtung Süden abdrehen.