„Wohlstandskranker“ US-Teenie muss sich auf Knast einstellen
Fort Worth (dpa) - Der junge Amerikaner Ethan Couch, der 2013 betrunken vier Menschen totgefahren hat und trotzdem auf freiem Fuß geblieben war, muss sich jetzt aufs Gefängnis einstellen.
Ein Richter in Fort Worth entschied, dass der Fall nach Erwachsenem-Recht behandelt wird. Damit sind härtere Strafen verbunden. Allerdings wird Couch mit maximal 120 Tagen Haft immer noch milde davonkommen, wie unter anderem die „New York Times“ am Samstag berichtete. Der Grund für die absehbar geringe Strafe ist, dass Couch zunächst nach dem Jugendstrafrecht verfolgt worden war.
Dort war er mit Bewährungsauflagen mit einer Dauer von zehn Jahren davongekommen. Sein Anwalt hatte geltend gemacht, dass er an „Affluenza“ leide - also „wohlstandskrank“ sei. Seine reichen Eltern hätten ihm nie Grenzen aufgezeigt.
Das milde Urteil gegen den zur Tatzeit 16-Jährigen hatte in den USA verbreitet Empörung ausgelöst. Im Dezember vergangenen Jahres war Couch erneut in die Schlagzeilen geraten: Der heute 18-Jährige floh mit seiner Mutter nach Mexiko, nachdem ein Video aufgetaucht war, das ihn auf einer Bierparty zeigte - ein möglicher Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen. Sohn und Mutter wurden jedoch aufgespürt und in die USA zurückgebracht.
Nach Angaben der staatsanwaltschaft bleibt Couch nach Verbüßen von maximal 120 Tagen Haft weitere acht Jahre unter verschärften Bewährungsauflagen. Verstoße er gegen sie, drohten ihm bis zu zehn Jahre Haft. Die Auflagen sollen in einer gerichtlichen Anhörung im April festgelegt werden.