Fall zieht Kreise Missbrauchsfall Bergisch Gladbach: Erneut Verdächtiger verhaftet
Köln · Im Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach ist nun auch ein Verdächtiger aus Sachsen-Anhalt in Untersuchungshaft genommen worden. Erst Mittwoch wurde ein Mann aus Bergisch Gladbach festgenommen.
Im Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach sitzt nun auch ein Verdächtiger aus Sachsen-Anhalt in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Quedlinburg erließ am Donnerstag einen Haftbefehl gegen den 38-Jährigen, wie die Polizei in Köln in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Magdeburg mitteilte. Der Missbrauchsfall zieht damit ständig weitere Kreise - allein in Nordrhein-Westfalen sind derzeit bereits acht Verdächtige inhaftiert. Erst am Mittwoch wurde ein 32 Jahre alter Mann aus Bergisch Gladbach festgenommen.
Der Festnahme des in Sachsen-Anhalt lebenden 38-Jährigen ging ein ungewöhnlicher Einsatz der Kölner Polizei voraus. Zunächst hatten Kölner Ermittler den Mann als tatverdächtig identifiziert - er soll ein Mädchen aus seinem unmittelbaren Lebensumfeld sexuell missbraucht haben.
"Aufgrund erster Auswertungen von Chats, Videos und Fotos war Eile geboten, um die andauernde Gefahr für das Mädchen abzuwehren", erklärte der Kölner Einsatzleiter Michael Esser. Zunächst sollte am Dienstagabend ein Polizeihubschrauber das Beweismaterial aus Nordrhein-Westfalen nach Magdeburg bringen.
Dies scheiterte allerdings am schlechten Flugwetter - mit der Folge, dass Polizisten die Festplatte kurzerhand im Auto nach Magdeburg fuhren, wo ein Kriminalbeamter sie am frühen Mittwochmorgen um 01.28 Uhr in Empfang nahm.
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg beantragte nach weiteren Ermittlungen der örtlichen Polizei umgehend beim Amtsgericht Halberstadt einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 38-Jährigen. Die Räume wurden noch am Mittwoch durchsucht und der Verdächtige festgenommen.