Missbrauchsprozess gegen Ex-Priester bleibt öffentlich
Deggendorf. Der Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Priester am Landgericht Deggendorf ist am Mittwoch gegen den Willen der Verteidigung öffentlich verhandelt worden.
Ein Antrag, die Öffentlichkeit bereits während der Verlesung der Anklageschrift auszuschließen, wurde vom Gericht abgelehnt. Der Vorsitzende Richter berief sich unter anderem auf das hohe Interesse der Allgemeinheit an der Aufarbeitung von sexuellen Straftaten Geistlicher.
Laut der am Mittwoch verlesenen Anklageschrift soll der 53-Jährige seit Mitte der 1990er Jahre fünf Jungen bei insgesamt mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht haben. Außerdem soll er versucht haben, eine 18-Jährige zu vergewaltigen. Eine Vielzahl der Übergriffe wertet die Staatsanwaltschaft als schweren sexuellen Missbrauch. Der aus Wuppertal stammende Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Der Prozess, der am Montag begonnen hatte, wird am 9. Januar fortgesetzt. dpa