Mit Klettern, Kraulen und Kultur dem Wetter trotzen
Psychologe Peter Walschburger rät, auch bei Regen rauszugehen. In der Region gibt es viele Möglichkeiten, aktiv zu werden.
Düsseldorf. Wenig Sonne, immer wieder Schauer — der Sommer verdient seinen Namen bislang nicht und kann manchem aufs Gemüt schlagen. „Menschen sprechen häufig über schlechtes Wetter, wenn es ihnen nicht gut geht“, sagt Peter Walschburger, Professor für Biopsychologie an der Freien Universität Berlin.
Für den Experten besteht jedoch kein handfester Zusammenhang zwischen Emotionen und der Witterung. „Das subjektive Empfinden wird stets negativer dargestellt, als es eigentlich ist.“ Der Mensch habe mehr als 90 Prozent seiner Entwicklung in freier Natur verbracht. „Er passt sich äußeren Bedingungen an“, sagt Walschburger.
Der Biopsychologe rät: „Egal, wie schlecht das Wetter ist, gehen Sie dennoch raus — und wenn es ein Spaziergang im Regen ist.“ Tageslicht, das im Freien um ein Vielfaches intensiver sei, rege die Hormone an. „Und wenn man zu Hause bleibt, sollten die Vorhänge nicht geschlossen sein.“ Auch wenn es schönere Aussichten gibt, als ein mit Wolken verhangener Himmel im Sommer.
Wer dennoch nicht nach draußen, aber aktiv werden möchte, findet neben den vielen Angeboten im „SuperSommer“ unserer Zeitung in der Region weitere Alternativen. Zum Beispiel in der Kletterhalle Krefeld, die nach eigenen Angaben von den kühleren Temperaturen profitiert: Die tägliche Besucherzahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch Hallenbäder und das Museum Kunstpalast, das zurzeit die große „El-Greco“-Schau zeigt, zählt zu den Gewinnern. „Am Donnerstag hatten wir 2270 Besucher, vergangenen Donnerstag waren es 1300“, sagt Sprecherin Marina Schuster.
Ist die Sehnsucht nach Sonnenstrahlen jedoch zu groß, lohnt sich laut Deutschem Reiseverband trotz vielfach bereits vergriffener Last-Minute-Angebote der Weg ins Reisebüro. „In Hannover, München und Stuttgart haben die Ferien noch nicht begonnen“, sagt Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbandes.
„Wer flexibel ist und einen anderen Abflughafen wählt, kann Geld sparen.“ Einige Reiseveranstalter würden bei Pauschalreisen kostenlose Zugfahrten zu Flughäfen anbieten. Gegen Mitte der Ferien lasse der Ansturm wieder etwas nach.