Mord an Bankiersgattin Bögerl bleibt rätselhaft
Heidenheim. Der Mordfall Bögerl liegt neun Monate zurück - doch auch nach aktuell mehr als 8000 Hinweisen fehlt die entscheidende Spur zu den Entführern und Mördern der Bankiersgattin aus Heidenheim in Baden-Württemberg.
Die 50-köpfige Sonderkommission „Flagge“ arbeite weiter auf Hochtouren, sagte Polizeisprecher Horst Baur am Donnerstag.
„Es sind noch rund 1000 Spuren und andere Hinweise, denen nachgegangen wird.“ Am 12. Mai 2010 war die 54-Jährige unter mysteriösen Umständen gekidnappt und später umgebracht worden.
Erschwert würden die Ermittlungen durch andauernde Gerüchte, die sich um den Fall ranken. „Sie bedeuten natürlich zusätzlichen Aufwand, aber wir können sie nicht verhindern“, erklärte Baur.
Er bestätigte einen Bericht der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag, dass die Polizei ein anonymes Schreiben erhalten habe, nach dem die Lösegeldbeschaffung wesentlich kürzer in dem Fall gedauert habe als dargestellt. „Der Brief ist bereits im Oktober 2010 bei uns eingegangen.“
Der Sparkassenchef hatte das Geld am 12. Mai 2010 bei der Bundesbankfiliale in Ulm bestellt - es aber erst nach Ablauf der mit den Entführern vereinbarten Frist am Übergabeort abstellen können.
Hinterher hatte es geheißen, es sei wegen der engen Zeitvorgaben und der geforderten Stückelung schwierig gewesen, das Bargeld rechtzeitig zu erhalten. Maria Bögerls Leiche war am 3. Juni in einem Waldstück von einem Spaziergänger gefunden worden.