Muslime kritisieren Debatte über Schützenkönig
Ein muslimischer Schützenkönig sorgt für Ärger im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Der 33-jährige Türke ist im westfälischen Werl-Sönnern integriert. Nun soll er seine Königskette zurückgeben.
Köln/Werl (dpa). Die Debatte um einen muslimischen Schützenkönig im westfälischen Werl-Sönnern stößt bei den Muslimen in Deutschland auf Unverständnis. Deren Zentralat (ZMD) rügte, Satzungen von Schützenvereinen, die nur Christen als Schützenkönige zuließen, seien nicht mehr zeitgemäß. „Stets fordert man in der Integrationsdebatte, dass Muslime sich auch in Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und auch Schützenvereinen beteiligen sollen“, sagte der Vorsitzende des ZMD-Zentralrats, Aiman Mazyek, der dpa. Er fügte hinzu: „Wir haben immer gesagt: Integration ist keine Einbahnstraße. An diesem Beispiel wird wieder klar, was damit gemeint ist.“
Der 33-jährige türkischstämmige Muslim Mithat Gedik, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, war im Juli als Schützenkönig gekürt worden. Nach dem Willen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften soll er den Titel wieder abgeben, weil die Schützenbruderschaft in Werl laut ihrer Satzung eine „Vereinigung von christliche Menschen“ sei.