Artenschutz Nach Angriff auf Wanderin steht Wisent-Projekt auf der Kippe
Seit drei Jahren streift eine Wisent-Herde ohne Zaun durch das Rothaargebirge. Doch nun hat ein Tier eine Wanderin angegriffen und verletzt.
Siegen. Das europaweit beachtete Projekt einer freilebenden Wisentherde im Rothaargebirge steht möglicherweise vor dem Aus. Nach dem Angriff einer Wisent-Kuh auf eine Wanderin hat der Landrat des Hochsauerlandkreises Konsequenzen gefordert. Die im benachbarten Siegerland in die Freiheit entlassenen Tiere dürften die Grenze zum Hochsauerlandkreis nicht mehr übertreten.
„Wenn uns nicht noch eine geeignete Möglichkeit einfällt, dies zu gewährleisten, müssen wir über den Abbruch des Projektes sprechen“, sagte darauf der Siegener Landrat Andreas Müller nach einer Sitzung der Koordinierungsgruppe für das Artenschutz-Projekt. Er habe sich aber noch vier Wochen Zeit erbeten, damit alle Beteiligten nach einer Lösung suchen könnten. Ein vom Landrat des Hochsauerlandkreises als „ultima ratio“ ins Gespräch gebrachter Zaun komme nicht in Frage, sagte Müller. Das widerspreche dem Ziel der Freisetzung.
Vor knapp drei Wochen hatte eine Wisent-Kuh, die kurz zuvor ein Kalb geboren hatte, eine Wanderin angegriffen. Die Frau erlitt leichte Verletzungen.