"" Nach Banküberfall von Duisburg: Fahndung nach einem roten Golf
Spuren gibt es viele, doch welche führt zu den Tätern? Nach dem Überfall auf eine Sparkasse in Duisburg laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Ein klassischer Bankraub wie dieser ist heute selten.
Duisburg. Am Tag nach dem Überfall auf eine Sparkasse in Duisburg sind die Bankräuber weiter auf freiem Fuß. Die Täter hatten in einer Sparkassenfiliale am Donnerstag eine größere Geldsumme erbeutet und einen Mitarbeiter gefesselt zurückgelassen. Die Bevölkerung habe zahlreiche Hinweise geliefert, denen man nun nachgehe, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Gefahndet werde derzeit nach einem roten Golf älteren Baujahrs.
Alle sechs betroffenen Mitarbeiter der Filiale blieben unverletzt und kamen mit einem Schock davon. „Wir stehen an ihrer Seite“, sagte ein Sprecher der Sparkasse Duisburg. Sie seien in psychologischer Betreuung und vorerst vom Dienst freigestellt. Am Montag wird die Geschäftsstelle mit einem Ersatz-Team wieder eröffnen.
Nach dem Überfall am Donnerstagmorgen war lange Zeit nicht klar, ob sich die Mitarbeiter in der Gewalt der Täter befanden. Als die Polizei in die Räume vordringen konnte, waren die Räuber bereits geflohen. Zwei zunächst festgenommene Männer wurden noch am Abend wieder freigelassen, weil sie ein lückenloses Alibi für die Tatzeit nachweisen konnten.
„Dass solch ein Überfall noch passieren kann, hat mich überrascht“, sagte Frank Scheulen vom Landeskriminalamt NRW. Insgesamt ist die Anzahl der Bankraub-Fälle in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das liege vor allem an der Ausweitung der technischen Sicherheitsmaßnahmen.
Fast überall seien inzwischen Zeitschlösser im Einsatz. Dadurch lassen sich Tresore erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne nach dem Aufschließen öffnen. Dies soll die Chance erhöhen, Bankräuber in der Wartezeit zu fassen. Außerdem seien deutlich weniger Bargeldbestände in den meisten Filialen vorhanden, erklärte Scheulen.
Auch Video-Überwachung wird dem Bundesverband deutscher Banken zufolge fast flächendeckend eingesetzt. Wie sich ein Geldinstitut absichert, werde jedoch individuell vor Ort entschieden. (dpa)