Nach Xynthia: 1000 Häuser an der Küste zum Abriss
Paris. Gut einen Monat nach dem verheerenden Sturmtief "Xynthia" mit 53 Toten in Frankreich sollen an der Atlantikküste Siedlungen in Risikogebieten geräumt werden.
Etwa 1000 Häuser müssten abgerissen werden, berichtete die Zeitung "Le Figaro" (Mittwoch) unter Berufung auf eine neue Katastrophenschutzkarte, die nach den heftigen Überschwemmungen erstellt wurde.
Der Staat werde mit den Eigentümern über Entschädigungen verhandeln, damit sie sich anderswo niederlassen könnten. "Wir geben diese Zonen der Natur zurück", sagte der Präfekt des Départements Vendée, Jean-Jacques Brot.
Die Kosten für diese Aktion sind noch nicht absehbar, sollen aber mehrere Millionen Euro umfassen. Unklar ist noch, wie sich der Staat und die Versicherung diese Kosten aufteilen werden. Präsident Nicolas Sarkozy hatte nach dem Unwetter betont:
"Wir werden niemanden mehr in den Häuser wohnen lassen, in denen ein tödliches Risiko besteht." Unterdessen berichtete das Enthüllungsblatt "Le Canard Enchaîné" über frühere Versuche von Politikern, Sicherheitsvorschriften zu umgehen und in den Risikozonen Campingplätze und Siedlungen zu bauen.
Bei dem Orkantief "Xynthia" in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar waren 53 Menschen ums Leben gekommen. Es war das folgenschwerste Unwetter seit mehr als zehn Jahren in Frankreich. Nach Schätzungen der Versicherer liegt der Schaden bei etwa 1,5 Milliarden Euro.