Narren im Büro: Was Jecken beachten sollten

Stuttgart (dpa/tmn) - Das Karneval-Fieber macht auch vor Arbeitnehmern nicht halt. Bevor Mitarbeiter ihrem Chef die Krawatte abschneiden, sollten sie kurz innehalten. Wer allzu sehr in Feierlaune ist, handelt sich womöglich Ärger ein.

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In Hochburgen wie Köln oder Düsseldorf herrscht an Karneval Ausnahmezustand - auch im Büro. Am Arbeitsplatz sind sie jedoch besser etwas vorsichtiger. Nicht alles wird gerne gesehen:

Alkohol im Büro:Wollen Arbeitnehmer sich an Karneval ein Bier oder einen Sekt im Büro genehmigen, sprechen sie das besser mit dem Chef ab. „In den Karnevalshochburgen kann das in Ordnung sein“, sagt Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat. Ohne die ausdrückliche Genehmigung des Chefs sollten Mitarbeiter allerdings unbedingt darauf verzichten. Das wirkt sonst nicht nur unhöflich. Im schlimmsten Fall handeln Beschäftigte sich sogar eine Abmahnung ein, warnt Hans-Georg Meier, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. In nicht wenigen Betrieben hat der Arbeitgeber per Betriebsverordnung festgelegt, dass Alkohol im Büro untersagt ist. Wer dagegen verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen.

Krawatte abschneiden: Auch beim Krawatteabschneiden fragen Arbeitnehmer besser einmal zu viel als zu wenig nach. Während im Rheinland Männer diesen Brauch lustig finden, reagiert der Kollege aus Berlin möglicherweise verärgert, wenn seine Krawatte plötzlich in den Müll wandern muss. „Ich würde das nur machen, wenn ich weiß, dass der Kollege ein Karneval-Fan ist“, rät Jarosch. Im Prinzip machen sich Arbeitnehmer dadurch sogar schadenersatzpflichtig, erläutert Rechtsanwalt Meier. Und im schlimmsten Fall sei darin eine Störung des Betriebsfriedens zu sehen, und der Arbeitgeber kann eine Abmahnung aussprechen. Bevor Mitarbeiter diesen Scherz machen, sollten sie deshalb sichergehen, dass das Gegenüber ihn versteht - und im Zweifel lieber darauf verzichten.

Chef bietet das „Du“ an: Wird an Karneval gefeiert und der Chef bietet das „Du“ an, sind sich Arbeitnehmer besser am nächsten Tag nicht zu sicher, dass es dabei bleibt. „Hier gilt: Lieber einmal abwarten, wie der Vorgesetzte sich verhält“, sagt Jarosch. Möglicherweise möchte der zum förmlicheren „Sie“ zurückkehren.