Naturschauspiel: Die Sternschnuppen kommen
Bis einschließlich Freitagnacht könnten Beobachter das Himmelsspektakel sehen. Stündlich sind bis zu 100 Lichtblitze zu erspähen.
Düsseldorf. Feuerwerk am Nachthimmel. Normalerweise sind es bis zu fünf Sternschnuppen in einer Stunde. Noch bis einschließlich Freitagnacht können geduldige Beobachter nun stündlich rund 100 Sternschnuppen erspähen - ganz ohne Fernglas. Denn der Meteorschauer der Perseiden beginnt. Darunter werden auch zahlreiche hellere Objekte sein, die man Boliden oder Feuerkugeln nennt.
Die meisten Sternschnuppen kann man in der Nacht zu Freitag beobachten. Da Neumond ist, stört kein Mondlicht die Sicht auf die Himmelserscheinungen. Das einzige Problem: Das Wetter spielt voraussichtlich nicht mit.
"Es sieht nicht gut aus für Sternegucker", sagt Günther Hamm, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Es gebe in dieser Woche voraussichtlich keine sternenklaren Nächte.
"Meist ist es überwiegend bewölkt, und es regnet sogar. Wenn, dann wird es nur teilweise klar. Beobachter müssen auf ihr Glück und den Zufall hoffen und etwas Geduld mitbringen."
Es würde sich lohnen: Die Sternschnuppen des Perseidenschauers sind zwar nicht so hell wie bei anderen Schauern, etwa beim Leonidenschwarm im November, dafür aber sehr viel zahlreicher.
Das weiß man deswegen so genau, weil die Erde jedes Jahr im August mit der Bahn des Kometen "Swift-Tuttle" kollidiert. "Dieser lässt winzige Kometenpartikel zurück", erklärt Julia Dröger von der Sternwarte Bochum. Sie sind nicht größer als Sandkörner und verglühen in der Lufthülle unseres Planeten.
Was die Menschen als Sternschnuppe sehen, ist die vor den Partikeln liegende Luft, die auf mehr als 3000 Grad erhitzt wird und dadurch zu leuchten beginnt. Das Ganze spielt sich in einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern ab.
Seinen Namen hat der Meteor-Schauer übrigens vom Sternbild Perseus, aus dem die Sternschnuppen zu strömen schienen, bevor man sie mit dem Kometen "Swift-Tuffle" in Verbindung brachte. Perseidenschauer wurden das erste Mal nachweislich vor rund 2000 Jahren in China beobachtet.
Wer jetzt Pech hat, darf also aufs nächste Jahr hoffen. Vielleicht gibt es dann einen sternenklaren Himmel - wünschen kann man es sich ja.