Neue forensische Klinik bei Hörstel wird gebaut
Die Zahl psychisch kranker Straftäter steigt - dringend werden Plätze in speziellen Kliniken benötigt. Fünf neue Forensiken sollen gebaut werden, die erste im westfälischen Hörstel.
Düsseldorf (dpa). Die Entscheidung für die neue Forensik im Münsterland ist gefallen: Die Klinik für psychisch kranke Straftäter entsteht auf dem ehemaligen Nato-Flugplatz in Hörstel. Das teilte das Landesgesundheitsministerium am Donnerstag mit. Nach Prüfung aller vorgeschlagenen Alternativen sei der Standort am besten geeignet, erklärte Ministerin Barbara Steffens (Grüne). Landesweit sind noch vier weitere forensische Kliniken geplant.
Bereits im vergangenen Oktober war die Vorentscheidung für den ehemaligen Fliegerhorst Hopsten bei Hörstel gefallen. Danach konnten Bürger und Kommunen aber Alternativen einbringen. Die vorgeschlagenen Flächen seien jedoch nicht verfügbar oder zu klein, erläuterte das Ministerium. Die Standortsuche sei jetzt beendet. Der Bau in Hörstel könnte 2015 beginnen, sagte ein Sprecher.
Derzeit gibt es nach Angaben des Ministeriums in 14 forensischen Kliniken in NRW 2400 Plätze. Die Zahl der Patienten steige jedoch stetig. Bis 2020 sollen deshalb rund 750 neue Plätze entstehen.
Das Gesundheitsministerium will außer in Hörstel auch in Lünen, Wuppertal, Haltern am See und im oberbergischen Reichshof bauen. In den jeweiligen Landgerichtsbezirken fehlen laut Ministerium am meisten Plätze. Einige Gemeinden lehnen das Vorhaben ab. Das Ministerium betonte, die genauen Standorte der jetzt noch vier benötigten Kliniken sollen möglichst bis zum Jahresende feststehen.