Amnesty warnt vor Waffengewalt in Olympia-Stadt Neue Handy-App "Kreuzfeuer" dokumentiert Schießereien in Rio

Rio de Janeiro. Bewohner und Besucher der Olympia-Stadt Rio de Janeiro können sich künftig per Handy-App über Schießereien in der näheren Umgebung auf dem Laufenden halten. Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International stellte am Dienstag (Ortszeit) eine App namens „Fogo Cruzado“ (Kreuzfeuer) vor, die mit Hilfe von Augenzeugen vor Ort die Schusswechsel dokumentieren soll.

Foto: dpa

Die Datensammlung soll sich zunächst auf die Elendsviertel der Stadt konzentrieren, wo Waffengewalt an der Tagesordnung ist.

Die App mache deutlich, „dass man in der Olympiastadt mit einem erhöhten Risiko von Waffengewalt lebt“, sagte Rebeca Lerer von der Amnesty-Vertretung in Rio zu AFP. Die Daten, die von Augenzeugen eingespeist werden sollen, dürften auch dokumentieren, „dass es einen Zusammenhang zwischen dieser Gewaltdynamik und den Olympischen Spielen gibt“, sagte sie.

Kritiker beklagen, dass das Großereignis die ohnehin hohe Kriminalitätsrate in Rio weiter nach oben treibe. Von Jahresbeginn bis Ende April wurden in der Stadt 1715 Menschen umgebracht, das waren fast 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. AFP