Neue römische Funde bei Grabungen in Kalkriese
Bramsche (dpa) - Bei Grabungen im archäologischen Park Kalkriese (Niedersachsen) haben Experten neue römische Funde gemacht. Die Archäologen hätten in diesem Jahr auf einem bislang noch nicht erkundeten Gelände-Abschnitt gegraben, sagte am Mittwoch der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Salvatore Ortisi.
„Wir haben hier Spuren des römischen Militärs gefunden.“ Das sei ein Hinweis darauf, dass Teile der kämpfenden römischen Truppen in Richtung Norden entkommen sein könnten.
Experten vermuten, dass der Ort der Varusschlacht zwischen Römern und Germanen im Jahr neun nach Christus in Kalkriese gewesen sein könnte. Damals fügten germanische Aufständische dem römischen Feldherrn Varus und seinen 15 000 Köpfe zählenden Legionen eine vernichtende Niederlage zu.
Unter anderem stießen die Fachleute auf einen Metallring, an dem kleine Abnutzungen sichtbar waren. Dabei handele es sich wahrscheinlich um den Teil eines Schwertgehänges, mit dem die Waffe an den Gürtel des Soldaten geschnallt werden konnte, sagte Grabungsleiter Marc Rappe. Gefunden wurde auch ein Metallgegenstand, der Teil eines Bolzengeschützes gewesen sein könnte. In diesem Fall wäre das ein Hinweis darauf, dass dort tatsächlich eine römische Legion gewesen wäre, sagte Ortisi.