Nicht nur „Viva Colonia“: 40 Jahre die Höhner

Köln (dpa) - Klatschen, schunkeln, mitsingen - wenn die Höhner auftreten, ist gute Laune angesagt. Viele kennen sie als Karnevalsband, doch auch außerhalb der Session stehen die Musiker mit ihren Stimmungsliedern in kölscher Mundart auf der Bühne - und das seit 40 Jahren.

Ob Flensburg oder Garmisch: Ihren Klassiker „Viva Colonia“ kann wohl fast jeder mitsingen - zumindest den Refrain. „Eigentlich seltsam, dass sich ausgerechnet ein Song zum Hit entwickelt hat, der so typisch kölsche Wörter enthält“, sinniert Henning Krautmacher, Sänger der Höhner. Doch auch wenn „Kölle“, der Dom und der „Rhing“ (Rhein) in vielen ihrer Lieder eine zentrale Rolle spielen: „Kölschtümelei“ sei das nicht, betont er. „Wir sehen uns als Botschafter des Rheinlands.“ Und als solche sind die Musiker seit inzwischen 40 Jahren unterwegs und längst bundesweit bekannt.

„Echte Fründe“, „Die Karawane zieht weiter“ oder der Ohrwurm zur Handball-WM 2007, „Wenn nicht jetzt, wann dann“: Eine ganze Reihe ihrer Songs sind zu Hits geworden. Auch das aktuelle Album „Höhner 4.0“ landete in den Charts. Die „FC-Hymne“, die die Fans des 1. FC Köln bei jedem Heimspiel im Stadion anstimmen, stammt von den Höhnern. Für ihr Jubiläumskonzert an diesem Montag (30.4.), das den offiziellen Auftakt zum Bühnenjubiläum bildet, wurden rund 15 000 Karten verkauft.

Das Erfolgsrezept der Gruppe: Leicht zu merkende Refrains und eingängige Melodien, zu denen die Fans wunderbar klatschen und schunkeln können. Beste Stimmungsmusik also, von den sechs Bandmitgliedern mit zumindest äußerlich immer guter Laune und stets strahlendem Lächeln präsentiert. „Das Wichtigste ist aber, dass die Chemie zwischen uns stimmt“, sagt Höhner-Urgestein Peter Werner. „Man muss sich immer auf die gegenseitigen Stärken konzentrieren und zusammenhalten.“

Von den Gründungsmitgliedern ist neben Werner (Keyboard/Akkordeon) auch Janus Fröhlich (Schlagzeug) bis heute dabeigeblieben. Zur aktuellen Besetzung gehören außerdem Sänger Krautmacher, Hannes Schöner (Gesang/Bass), Jens Streifling (u.a. Saxofon) und als letzter Neuzugang John Parsons (Gitarre) - immerhin auch schon seit 2007 dabei.

Für viele Menschen sind die Höhner - kölsch für „Hühner“ - in erster Linie eine Karnevalsband. „Wir wehren uns auch gar nicht gegen dieses Image. Der Karneval ist nach wie vor eine ganz wichtige Zeit für uns“, sagt Krautmacher. Zwischen 150 und 200 Auftritte haben die Höhner in einer Session, oft mehrere täglich - ein anstrengendes Programm, zumal sie auch keine Jungspunde mehr sind. Um das zu packen, sei besonders in den Wochen vor Karneval viel Disziplin nötig: „Sport, gesunde Ernährung, kein Alkohol“.

Doch der Karneval mache nur einen Teil ihrer Arbeit aus, betont Werner. Außerhalb der Session stehe die Band bei rund 100 Konzerten in ganz Deutschland auf der Bühne. Es gibt Projekte mit dem Zirkus Roncalli oder die „Höhner Classics“ in der Kölner Philharmonie. „Unsere Arbeit ist unglaublich facettenreich. Aber das ist auch der Reiz daran - sonst würde es die Höhner wahrscheinlich nicht seit 40 Jahren geben.“ Höhepunkt der Jubiläumsfeiern soll ein großes Familienfest am 8. September auf dem Gelände des Kölner Tanzbrunnens sein.