Der Chef der Liberaldemokraten hatte es im Wahlkampf vom Außenseiter zum Star geschafft, selbst das Amt des Premiers schien nicht fern. Doch am Tag nach dem Urnengang macht sich Ernüchterung breit. Der große Zulauf hat sich nicht in Unterhaussitze ummünzen lassen. Dennoch wird der 43-Jährige wohl das Zünglein an der Waage spielen - als "Königsmacher" für Labour oder Tories. Cleggs Hauptbedingung: Er fordert eine Änderung des Wahlrechts hin zu einem Verhältniswahlrecht.

Der ehemalige Europaabgeordnete spricht vier Fremdsprachen - neben Deutsch auch Niederländisch, Spanisch und Französisch. Seine Politik ist extrem europafreundlich. Er will die Einführung des Euros und spricht positiv über das auf der Insel eigentlich verpönte Brüssel. Nach seinem Abschluss in Cambridge studierte und arbeitete Clegg im Ausland. Er ist mit der Spanierin Miriam González Durántez, einer Anwältin, verheiratet. Nach der Geburt des jüngsten Sohnes nahm Clegg Vaterzeit. Ganz modern. Und seine drei Söhne haben keine englischen Namen, sondern spanische.