Niederländische Brüder Julian und Ruben sind tot
Cothen. Knapp zwei Wochen lang haben die Menschen in den Niederlanden, in Belgien und im deutschen Grenzland Anteil an dem Schicksal der Brüder Julian (7) und Ruben (9) aus Zeist bei Utrecht genommen.
Seit Pfingstsonntagabend ist klar: Die beiden Jungen sind tot. Ein Spaziergänger hatte ihre Leichen am Sonntag zufällig gefunden. Bislang stützt sich die Identifizierung durch die Polizei nur auf ein T-Shirt, das zweifelsfrei einem der beiden gehört, und auf orangefarbene Spannbänder, die ursprünglich im Auto des Vaters gewesen waren und die seit seinem Selbstmord am 7. Mai fehlten.
Am Abend des 6. Mai war der Mann mit seinen Söhnen unterwegs gewesen, auch ganz in Grenznähe, im südlimburgischen Neerbeek hatte er noch getankt. Am Morgen des 7. Mai hatten Spaziergänger seine Leiche in einem Waldstück bei Doorn, in der Nähe von Utrecht, gefunden. Er soll sich erhängt haben. Von den beiden Jungen fehlte seitdem jede Spur.
Die Suchaktion habe bislang unbekannte Dimensionen gehabt, sagte ein Sprecher der niederländischen Polizei rückblickend. Polizisten, Soldaten, Feuerwehrleute und viele Bürger hatten seitdem ununterbrochen nach Spuren gesucht. Gefunden worden sind die kleinen Körper aber am Sonntag zufällig. Sie waren in einem Abwasserrohr im Bereich des Amsterdam-Rijn-Kanaals in Cothen versteckt gewesen. Das ist ungefähr zehn Kilometer von der Stelle entfernt, wo man die Leiche des Vaters gefunden hatte. Es handelt sich um eine Verrohrung, mit der ein Wassergraben unter einem Weg durchgeführt wird. Experten nehmen an, dass die heftigen Regenfälle in diesem Gebiet am Samstag die Fließgeschwindigkeit in dem Bereich erhöht haben, so dass die Körper freigespült wurden.
Die Polizei hat den ganzen Sonntag Spuren am Fundort der Leichen gesichert. Erst in der Nacht zu Montag wurden die Leichen in die Gerichtsmedizin für weitere Untersuchungen gebracht. Mit der offiziellen Bestätigung, dass es sich tatsächlich um die beiden Brüder handelt, wird Dienstagvormittag gerechnet. ahl