Nordkaliforniens Küste bebt
Menlo Park (dpa) - Ein schweres Erdbeben hat am späten Sonntagabend (Ortszeit) die Bewohner Nordkaliforniens in Atem gehalten. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 6,9 an.
Das Epizentrum lag demnach nordwestlich von San Francisco, rund 80 Kilometer von der Küstenstadt Eureka entfernt im offenen Meer in zehn Kilometern Tiefe.
Mehrere Nachbeben wurden registriert, darunter auch eines der Stärke 4,6. Die Erschütterungen waren laut USGS in weiten Teilen Nordkaliforniens und sogar bis in den angrenzenden US-Bundesstaat Oregon zu spüren. Von einer Tsunami-Bedrohung in Folge des Bebens gehe man nicht aus, teilte der US-Wetterdienst NOAA mit. Auch lagen der Polizei und Feuerwehr in der Gegend um Eureka nach Informationen der „Los Angeles Times“ keine Hinweise auf Verletzte oder schwere Schäden vor.
Über den Kurznachrichtendienst Twitter berichteten Bewohner der Gegend von langanhaltenden Erschütterungen. Alarmanlangen von Autos seien ausgelöst worden.
Der US-Westküstenstaat gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch Kalifornien. An der tiefreichenden Störung in der Erdkruste schiebt sich die pazifische Platte nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen in der Erdkruste auf, die sich in Erdbeben entladen können.
Das passierte 1906 in San Francisco: Das Beben der Stärke 7,9 und das nachfolgende Feuer töteten 3000 Menschen. Rund 28 000 Häuser wurden zerstört, 250 000 Menschen obdachlos. Mit einer Stärke von 6,9 bebte es 1989 erneut in San Francisco, 67 Menschen wurden getötet und mehr als 3000 verletzt. Auch das schwere Northridge-Beben im Januar 1994 forderte Menschenleben und hinterließ einen Millionenschaden.
In den kommenden Jahrzehnten rechnen Geologen mit einem besonders starken Beben („The Big One“) in Kalifornien.