<strong>Düsseldorf. Gäbe es so etwas wie eine Rangliste der Royals, Queen Elizabeth wäre mit Sicherheit Champions League. König Harald ist eher so etwas wie Bunte Liga. Ganz sympathisch, aber eher unbekannt. Harald ist der Regent von Norwegen. Hätten Sie es gewusst? Selbst in der Heimat bestimmt sein Sohn Haakon mit Gattin Mette-Marit die Schlagzeilen - vor allem in der Boulevard-Gazette "VG". Darüber ist Harald froh. Dem Blitzlichtgewitter stellt er sich nicht so gerne. Am Mittwoch in Düsseldorf hatte er keine andere Wahl. Norwegens König war auf Staatsbesuch in NRW und musste notgedrungen den deutschen und norwegischen Medien gegenübertreten. Dabei hatte sein Besuch ernste politische Hintergründe. König Harald war Mittwochabend der Stargast eines Klimaseminars in der Düsseldorfer Rheinterrasse. "Klima und Umwelt stehen ganz oben auf der Tagesordnung von Norwegen und NRW", sagte der Regent eines Landes, das seinen erstaunlichen Reichtum bislang vor allem den Ölfunden in der Nordsee verdankt.

Doch norwegische Unternehmen denken schon an die Zeit nach dem Öl. Die Firma Statkraft baut derzeit in Hürth eines der modernsten Gaskraftwerke der Welt. König Harald inspizierte gestern Nachmittag persönlich die Bauarbeiten. Königin Sonja besuchte unterdessen das Design Zentrum NRW in der Zeche Zollverein in Essen. Danach traf sie sich mit den Teilnehmern des ersten Deutsch-Norwegischen Jugendforums.

Zuvor hatte das Königspaar mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und knapp 60 geladenen Gästen im Ständehaus in Düsseldorf zu Mittag gegessen. Sternekoch Peter Nöthel hatte wieder eine Sauerbraten-Variation gekocht. Ein Gericht, das in ähnlicher Form schon Königin Elizabeth bei ihrem Besuch 2004 sehr mundete. Damals säumten tausende Schaulustige die Straßen. Am Mittwoch winkte niemand.