November beginnt mit ungewöhnlicher Wärmephase
Offenbach (dpa) - Wer sich zu dick anzieht, kommt schnell ins Schwitzen: Der November hat mit einer ungewöhnlich langen Wärmeperiode begonnen. Nach den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war es in den vergangenen 134 Jahren noch nie so lange so mild zu dieser Jahreszeit.
Im Südwesten seien in Emmendingen und Freiburg an fünf Tagen - vom 5. bis zum 9. November - über 20 Grad gemessen worden, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Mittwoch. „Eine so lange warme Phase gab es im November noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.“
Der Höhepunkt war am 7. November erreicht mit fast sommerlichen 23,8 Grad in Emmendingen. Vom deutschen November-Rekord ist das aber noch um einiges entfernt: Den gab es nach den Aufzeichnungen des DWD mit 25,9 Grad am 6. November 1997 im bayerischen Rosenheim.
Auch in der Schweiz hat der November sehr warm begonnen: Am Genfer See sonnten sich dieser Tage Menschen im Badeanzug.
Das Temperaturniveau liegt derzeit in Deutschland um sechs Grad über dem mittleren Wert für den ganzen November. Ob dieser Abstand auch am Monatsende noch herrscht, könne aber nach dem ersten Monatsdrittel noch nicht gesagt werden, sagte Friedrich. Zumal die 20-Grad-Tage vorerst vorbei sind. Aber es bleibt nach der DWD-Vorhersage mild.
Immer neue Tiefausläufer sorgen im Norden für herbstlich-stürmisches Wetter, der Süden bleibt zunächst auf der Sonnenseite. Am Freitag trifft Polarluft mit einer Kaltfront von Orkantief „Frank“ ein, das die Temperaturen um rund fünf Grad sinken lässt. Von Winter ist aber weiter keine Spur.