NRW richtet im ganzen Land Zentren für Inklusion ein
Düsseldorf. In Düsseldorf soll im August ein Kompetenzzentrum für selbstbestimmtes Leben (KSL) eröffnet werden. Das sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Inge Howe, gestern in Düsseldorf.
Ort und Datum gab Howe noch nicht bekannt. Das sei Sache des Sozialministers Rainer Schmelzer (SPD).
Das Zentrum in der Landeshauptstadt soll eine Reihe von Zentren vervollständigen, die in allen fünf Regierungsbezirken in NRW in Betrieb genommen werden. Bisher gibt es solche Einrichtungen in Dortmund, Bielefeld, Köln und Münster. Eine Koordinierungsstelle aller Zentren soll im Juli 2017 in Gelsenkirchen eröffnen.
Die Landesregierung möchte damit eine bisher im ganzen Land einzigartige Beratungsstruktur in NRW aufbauen. Die Einrichtungen sollen mit jeweils 4,5 Stellen ausgestattet werden, die großteils durch Menschen mit Behinderung besetzt werden. „Behinderte Menschen sind Experten für die eigenen Belange“, sagte Howe. Die Zentren werden mit jeweils 330 000 Euro pro Jahr und Einrichtung finanziert. Die Gelder stammen zur Hälfte aus EU-Förderungen und Landesmitteln. Die Förderung ist bis Ende 2019 vorgesehen.
In den Einrichtungen sollen Menschen mit Behinderung Beratungen zu ihren Rechten erhalten, Unterstützung bei Anträgen und Finanzierungsfragen. Jeder Standort soll einen Schwerpunkt haben. In Dortmund ginge es etwa vor allem um das persönliche Budget und persönliche Assistenz.
Das Zentrum dort gebe es bereits seit 30 Jahren. Im Rahmen der Einrichtung der KSL wurde es umgeformt. Howe sagt, dass die Einrichtung jährlich von Tausenden frequentiert würde.
In NRW leben rund 2,6 Millionen Menschen mit Behinderung. 1,7 Millionen davon gelten schwer- oder schwerstbehindert. Mit der Einrichtung der flächendeckenden Beratungszentren werde die Inklusion vorangebracht, die durch das kürzlich in Kraft getretene Inklusionsstärkungsgesetz vorgesehen ist. Mit dieser, so Howe, setze NRW als erstes Bundesland die Behindertenrechtskonvention der UN um.